S3#2 Sicherheit im Journalismus (zu Gast Renate Schroeder/ European Federation of Journalists)
Shownotes
Wie steht es in Europa um die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten? Diese Frage erörtern Renate Schroeder, Director European Federation of Journalists und die Host Sabrina Harper in dieser Folge. Renate Schroeder äußert sich zu den verschiedenen Dimensionen von Gewalt gegenüber Medienschaffenden, erklärt den Trend gegen Journalisten und Journalistinnen vor Gericht zu ziehen (strategic lawsuits against public participation) und plädiert für die Wertschätzung gegenüber Journalismus.
Link zur Folge KI contra digitale Gewalt Spotify: https://open.spotify.com/episode/2IAg8iCRzFJEr8UmOYEsLw?si=2999ae60934d4070 Apple Podcast: https://podcasts.apple.com/gb/podcast/s2-6-ki-contra-digitale-gewalt-zu-gast-penemue/id1711185733?i=1000646367928
Link zum Europäischen Journalismusverband: https://europeanjournalists.org/
Link OSCE Safety of Journalists Toolbox: https://europeanjournalists.org/blog/2024/02/13/osce-safety-of-journalists-toolbox/
Link zum Media Lab Innovation Festival: https://www.media-lab.de/de/mif
Du hast auch Lust auf Medien oder möchtest eine spannende Innovation vorstellen? Dann besuche uns auf https://www.media-lab.de/de/ und schreib uns!
Transkript anzeigen
00:00:00: Journalismus als öffentliches Gut, was wir zum Beispiel,
00:00:03: denke ich, in Deutschland auch noch mit dem öffentlich-rechtlichen
00:00:06: Rundfunk haben und in vielen anderen Ländern braucht eine breitere
00:00:10: Unterstützung. Um dahin zu kommen, müssen wir natürlich auch das
00:00:13: Vertrauen wieder erwecken. Und das können wir nur durch guten
00:00:17: Journalismus und durch unabhängigen Journalismus.
00:00:20: Echte Insights aus der Medienbranche.
00:00:22: Hier sind deine Innovation Minutes. Direkt aus dem Media Lab Bayern.
00:00:27: Hallo und herzlich willkommen bei der neuen Folge der Innovation Minutes.
00:00:30: Mein Name ist Sabrina Harper, ich bin deine Host.
00:00:33: Und mein heutiger Gast ist Renate Schröder.
00:00:35: Seit 31 Jahren ist sie beim europäischen Journalistenverband
00:00:39: mit Sitz in Brüssel. Sie beschäftigt sich unter anderem
00:00:42: mit Gesetzgebung, zum Beispiel dem Europäischen Medienfreiheitsakt.
00:00:46: Das war kürzlich. Aber man macht auch noch mehr beim europäischen
00:00:49: Journalistenverband. Zum Beispiel geht es um KI, um Urheberrechte
00:00:53: und ganz, ganz viele andere Themen. Und unter anderem geht es auch
00:00:56: um das Thema Sicherheit. Und wir haben ja den Tag der internationalen
00:01:00: Pressefreiheit. Und da dachte ich, es wäre ein guter Moment,
00:01:04: über Sicherheit im Journalismus zu sprechen.
00:01:07: Und deshalb freue ich mich, dass die Direktorin des
00:01:10: Europäischen Journalistenverbands jetzt hier neben mir sitzt.
00:01:13: Herzlich willkommen. - Danke schön, ich freue mich auch.
00:01:16: Ich habe ja schon ein bisschen erzählt, was ihr so macht.
00:01:18: Und ein Thema bei Sicherheit ist auch Monitoring.
00:01:22: Da habt ihr auch kürzlich etwas publiziert.
00:01:24: Vielleicht magst du als Erstes darüber sprechen.
00:01:26: Ich kann kurz hinzusagen. Ich bin ja jetzt schon ziemlich lange dabei.
00:01:30: Das Thema Sicherheit war früher mehr ein Thema auf der internationalen
00:01:34: Ebene. Leider ist es jetzt auch ein sehr großes Thema auf der europäischen
00:01:38: Ebene. Seit circa zehn Jahren wird es immer wichtiger.
00:01:43: Seit 2015 hat der Europarat entschieden, eine Plattform zu Sicherheit
00:01:50: und zum Schutz des Journalismus zu errichten.
00:01:52: Und der Europarat arbeitet hier mit 15 Organisationssammeln.
00:01:58: Zum einen ist es der Europäische Journalistenverband.
00:02:00: Zu anderen sind es diese typischen Media Freedom Groups,
00:02:03: wie Reporter ohne Grenzen, Committee for the Journalism und so weiter.
00:02:06: Und auch die europäische Rundfunkanstalt macht damit.
00:02:09: Und was machen wir?
00:02:11: Wir versuchen so viele wie mögliche Alerts, die wir von Journalisten
00:02:17: bekommen, insbesondere von unseren Mitgliedsorganisationen.
00:02:20: Das sind übrigens Gewerkschaften und Verbände innerhalb Europas
00:02:24: und des Europarats. In Deutschland ist es die D.J.U. Invergie
00:02:28: und der Deutsche Journalistenverband.
00:02:30: Und die schicken uns also sogenannte Alerts, wenn einem Journalisten,
00:02:35: einer Journalistin, irgendwas passiert.
00:02:38: Und das geht von Online-Harassment über physische Gewalt bis hin auch
00:02:43: zu Einbrüchen der Redaktion.
00:02:45: Aber auch, wenn es Eingriffe in die Medienfreiheit gibt,
00:02:49: entweder durch Gesetzgebung, durch Regierungen oder was auch immer.
00:02:54: Also es gibt ziemlich viele verschiedene Kategorien.
00:02:58: Diese Alerts werden erst mal von uns verifiziert,
00:03:02: um zu sehen, dass das auch alles eine Richtigkeit hat.
00:03:04: Und dann noch mal zusätzlich vom Sekretariat des Europarats.
00:03:08: Der Europarat wird dann diesen Alert an die Regierung schicken
00:03:13: und die Regierung jemals fragen so, wie steht ihr dazu?
00:03:16: Wie ist die Situation? Wie können wir die lösen?
00:03:19: Was interessant ist, ist seit, wie gesagt, 2015 gibt es das.
00:03:23: In den ersten Jahren war die Reaktion, die Antworten der Mitgliedstaaten
00:03:29: ungefähr, lagen sie bei 50 Prozent, was wir eigentlich ganz gut fanden.
00:03:33: In den letzten Jahren hat sich das leider etwas vermindert.
00:03:36: Letzt im 22 lag es nur bei 26 Prozent.
00:03:39: Und jetzt 23 war es wieder ein bisschen höher bei 46 Prozent.
00:03:43: Oft sind die Antworten der Mitgliedstaaten auch nicht gerade seriös.
00:03:48: Gerade in einigen Ländern, Sie können sich vorstellen, Europa-Rat,
00:03:51: da sind bis vor Kurzem gehört auch Russland dazu, jetzt nicht mehr.
00:03:54: Aber es gehören auch Staaten wie Azerbaijan dazu, Ungarn,
00:03:58: wir brauchen gar nicht so weit gehen, die sich nicht sehr ernsthaftig
00:04:04: um Medienfreiheit kümmern, aber immer mit guten Ausreden kommen,
00:04:07: warum sie jeweilige Gesetzgebungen machen
00:04:09: oder warum sie irgendwas gegen irgendwelche Journalisten unternommen
00:04:13: haben, die für sie dann meistens keine Journalisten, sondern Terroristen sind.
00:04:17: Die Alleyloids haben in den letzten Jahren ziemlich zugenommen.
00:04:20: Und wir machen jetzt jedes Jahr, die Partnerorganisation schreibt ein Bericht.
00:04:25: Dazu, der Letzte, ist vor Kurzem rausgekommen,
00:04:28: den haben Sie, glaube ich, am Anfang angesprochen.
00:04:30: Verlinke ich auch in den Show-Notes am besten.
00:04:33: Der Bericht ist sehr interessant, weil er auch ein bisschen mehr
00:04:36: in die Tiefe geht und ein paar Trends vorstellt, wie zum Beispiel Überwachung.
00:04:41: Es wirkt ein zunehmender Trend natürlich oft von Staaten.
00:04:45: Überwachung bei Informantenschutz, Überwachung durch Spie-Ware.
00:04:49: Da hat es leider in den letzten Jahren viel gegeben.
00:04:51: Das haben wir jetzt auch gemerkt.
00:04:53: Sie sprachen davon, dass ich auch mich um Advocacy kümmere,
00:04:56: was Gesetzgebung angeht, der Europäische Medienfreiheitsakt.
00:05:01: Da ist ein Artikel, der insbesondere die Quellen der Journalisten schützen soll
00:05:06: und die Journalisten von Spie-Ware.
00:05:09: Leider kam es dann in der Endphase dazu,
00:05:12: dass insbesondere Frankreich schrie und sagte, nein, das geht überhaupt nicht.
00:05:16: Wir brauchen eine Ausnahme, was nationale Sicherheit angeht,
00:05:20: um keinen Freibrief-Journalisten gegenüber zu haben.
00:05:24: Das zeigt, wo wir sind.
00:05:25: Es zeigt, wie schwierig es ist mit dieser immer stärkeren Überwachung
00:05:30: von Staaten.
00:05:31: Es gibt sehr viele andere Trends.
00:05:33: Da gehe ich vielleicht jetzt nicht in die Details.
00:05:35: Aber was das Monitoring angeht, wir haben zum anderen noch einen
00:05:38: anderen Monitoring mehr auf die EU spezifiziert.
00:05:41: Er wird auch von der Europäischen Union bezahlt.
00:05:44: Der heißt "Media Freedom Rapid Response".
00:05:47: Und der wird von dem Europäischen Zentrum für Medien und Pressefreiheit
00:05:53: in Leipzig, den ECPNF, koordiniert.
00:05:56: Und die Europäische Journalistenfilderation und IPI sind die zwei Partner,
00:06:01: die zusammen die ganzen Alerts eben auch sammeln.
00:06:05: Und die kann man auf einer Website ablesen.
00:06:08: Und da können die Journalisten direkt auf der Website,
00:06:11: wenn ein Angriff ist, wenn Online-Harrasmus ist,
00:06:13: kann man das dann auf die Website schreiben.
00:06:16: Und wir versuchen das eben auch wieder zu verifizieren.
00:06:18: Das Gute an diesem Alert ist, dass es auch Hilfe gibt.
00:06:23: Sowohl psychologische, aber auch, das hatten wir jetzt das erste Mal,
00:06:28: hatten wir ein Private Security-Mechanismus,
00:06:31: der einem Journalisten in Serbien jetzt hilft,
00:06:34: da er zunehmend Death threats, also Mordesdrohungen erhalten hat
00:06:39: und so eine Angst hatte, dass er uns auch angefagt hat,
00:06:42: weil von Serbien kein Schutz kam.
00:06:44: Also, wir haben jetzt in ganz viele Länder, sind wir jetzt reingesprungen.
00:06:48: Wahrscheinlich geht es jetzt allen, die zuhören genauso wie mir.
00:06:51: Und man ist so ein bisschen bang, hey.
00:06:53: Wenn wir nach Deutschland schauen, also in Deutschland gibt es ja auch Morddrohungen,
00:06:57: gibt es auch gerade Gewaltantrohungen übers Internet, Social Media und so weiter.
00:07:03: Hast du da auch Einblicke nach Deutschland, wie es da gerade so bestellt ist?
00:07:08: Ja, natürlich. Also, ich weiß nicht, ob es Zufall ist,
00:07:12: weil das eCPMF in Leipzig ist, weil wir zwei starke Gewerkschaften haben
00:07:17: oder weil wir in Deutschland die AfD haben und Pegida.
00:07:22: Und seit Covid, seit Corona kann man sagen,
00:07:26: zunehmend insbesondere während Demonstrationen
00:07:30: ein extrem hohen Gewaltanteil gegen Journalisten vermerken.
00:07:36: Das hat nach Covid ein bisschen, wurde ein bisschen weniger.
00:07:40: Ich glaube zum Teil auch, weil wir gute Gespräche mit der Polizei hatten,
00:07:44: weil wir auch versucht haben, der Polizei zu erklären,
00:07:46: hey, ihr müsst auch dafür einstehen, dass Journalisten geschützt sind.
00:07:51: Und nicht umgekehrt, sie auch noch angreifen, was teilweise auch der Fall war.
00:07:56: Trotzdem ist der Gewaltspiegel in Deutschland
00:08:00: sowohl auf der Straße als auch online immer noch zu hoch.
00:08:05: Du hast jetzt ein paar geografische Daten genannt.
00:08:08: Wie sieht es denn aus mit Gender, also Journalistinnen?
00:08:12: Wie ist es dort mit Gewalt und Drohung oder
00:08:15: eben Harassment gegenüber weiblichen Journalisten?
00:08:20: Also, erst mal muss man, glaube ich, sagen,
00:08:23: dass es viel mehr Gewaltdrohungen
00:08:27: insbesondere online gibt, als sie registriert werden.
00:08:33: Das liegt zum einen daran, dass viele Journalistinnen
00:08:37: immer noch meinen, das gehört zu ihrem Beruf.
00:08:40: Man muss allgemein sagen, für Journalisten ist es oft so.
00:08:43: Wenn sie dranglariert werden, dann denken sie, na ja, gut,
00:08:47: das gehört zu unserem Beruf.
00:08:48: Aber bei Frauen ist es noch extremer.
00:08:51: Wir hatten schon mehrere Workshops auch zu dem Thema
00:08:54: und da haben wir immer gemerkt, wenn eine Frau anfängt
00:08:56: und ihre Probleme redet, dann sind nachher haben alle,
00:08:59: was dazu zu erzählen.
00:09:01: Und das geht oft wirklich ans Eingemachte.
00:09:04: Es geht natürlich oft dann auch gegen die Frau als solche.
00:09:08: Wir haben jetzt kürzlich noch,
00:09:10: unsere Präsidentin, Maja Sever, kommt aus Quarzin.
00:09:13: Sie hat kürzlich noch erzählt, das ist auch gegen sie ging.
00:09:16: Und sie sagte, ja, man hätte sie als hässlich
00:09:18: und sie sehr aus wie ein Mann.
00:09:21: Na ja, so dieses übliche.
00:09:23: Und sie sagte dann ganz ehrlich, ich kann nicht sagen,
00:09:25: dass mir das egal war.
00:09:26: Ich war zwei Tage, war ich deprimiert,
00:09:28: ich hab mir dann Röcke gekauft
00:09:30: und ich hab das so ein bisschen humorvoll gesagt.
00:09:33: Aber es zeigt, dass es ein Riesenproblem ist.
00:09:36: Wir haben auch einen starken,
00:09:37: jetzt komm ich wieder mit dem englischen Braindrain.
00:09:40: Also wir haben ziemlich viele Journalisten, Journalistinnen,
00:09:44: die die Arbeit verlassen, weil es einfach zu viel ist.
00:09:47: Und das kann ich auch gut verstehen.
00:09:49: Auf der einen Seite gibt es eben diese zunehmenden Attacken,
00:09:53: sowohl auch auf der Straße,
00:09:56: auch teilweise von Politikern in einigen Ländern
00:09:59: und dann eben online.
00:10:01: Das ist ganz extrem.
00:10:03: Gleichzeitig gibt es eine Präkarität, die ungeheuer ist.
00:10:07: Also wir hatten mal in der UK, wurde gesagt,
00:10:09: Journalistinnen verdienen weniger als Assistenten bei McDonalds.
00:10:14: Nur so als Beispiel.
00:10:16: Und in vielen Ländern ist es wirklich der Fall.
00:10:19: Und dass sie dann ihren Beruf verlassen, ist nicht verwunderlich.
00:10:24: Es ist vielleicht eher verwunderlich,
00:10:26: dass man immer noch so viele Frauen den Beruf ausführen.
00:10:29: Also da geht es nicht um Gender Pay Gaps,
00:10:31: sondern dass es wirklich auch so niedrig entlohnt wird?
00:10:35: Genau, es geht auch um Gender Pay Gaps.
00:10:37: Aber genau, was ich gerade anführte,
00:10:40: ist absolute Niedriglohn.
00:10:43: Das hat sich auch so verschlechtert,
00:10:46: dass wir in dem letzten Bericht, den ich vorher erwähnt habe,
00:10:50: eine neue Kategorie gebracht haben, die nicht neu ist,
00:10:54: die uns aber zeigt, wie wichtig die ökonomische Lage
00:10:58: der Journalisten ist.
00:11:00: Das ist für uns jetzt auch ein Sicherheitsfaktor.
00:11:02: Weil je weniger Gehalt oder je weniger man bezahlt wird,
00:11:07: umso schwacher ist man natürlich auch.
00:11:11: Und auch eher bereit zu Korruption
00:11:16: und weniger bereit laut zu werden.
00:11:20: Aus Angst.
00:11:21: Dadurch wird auch Selbstsensur zum Beispiel ein großes Thema.
00:11:24: Ja, das ist ja auch so ein Thema beim Investigativjournalismus,
00:11:28: dass man da eben auch viel Geld für braucht,
00:11:30: um das auf die Bahn zu bekommen.
00:11:33: Und wenn man quasi den Geldfluss stoppt,
00:11:36: stoppt man auch die journalistische Arbeit.
00:11:38: Also könnte man auch sagen,
00:11:40: eine Betrugung für Journalistinnen ist,
00:11:44: zu Cut-Off also weniger Geld zur Verfügung zu stellen.
00:11:47: Absolut, dass auf der einen Seite und auf der anderen Seite
00:11:51: haben wir eine Zunahme von sogenannten Slaps.
00:11:55: Das sind diese Strategic Lawsuits
00:11:57: und Public Participation.
00:12:00: Und da sind oft private Unternehmen,
00:12:03: die aus Verleumdung oder irgendwelche merkwürdigen Rechtsgrundlagen,
00:12:09: dass die Medien oder auch freie Journalisten verklagen.
00:12:13: Wir haben den Beispiel von Daphne Caruana Galizia,
00:12:16: die 2017 in Malta brutal ermordet wurde.
00:12:21: Und ja, nach ihrem Tod,
00:12:23: sie hatte immer noch 41 Fälle von Slap offen,
00:12:26: die sie nicht bezahlt hatte.
00:12:28: Aber das zeigt natürlich, wer will das.
00:12:30: Das ist ein wahnsinniger Stress, ob man es bezahlt oder nicht.
00:12:35: Aber so werden die Journalisten nun totgemacht.
00:12:37: Das hatten wir ja eben auch kürzlich in Deutschland.
00:12:40: Also die Korrektiv-Recherche zum Beispiel,
00:12:44: die publiziert wurde.
00:12:46: Und danach gab es eine Klagewelle
00:12:47: und man hat sich Übersätze gestritten,
00:12:50: was auch wiederum dann ausgeschlachtet wurde,
00:12:53: das Einsatz gestrichen werden muss, zum Beispiel.
00:12:56: Und der war jetzt gar nicht so relevant.
00:12:58: Und so werden Steine in die Mühle geworfen,
00:13:03: dass sie stoppt. Also habe ich dich da richtig verstanden.
00:13:05: Absolut. Und Korrektiv ist ein gutes Beispiel.
00:13:08: Korrektiv ist auch ein gutes Beispiel.
00:13:10: Der zeigt, wie wichtig Journalismus heute immer mehr ist.
00:13:14: Weil man kann sagen, dank der Korrektiv-Berichterstattung
00:13:18: zu AfD sind, ich weiß nicht, wie viele Journalisten,
00:13:21: Menschen auf die Straßen gegangen.
00:13:23: Das zeigt eben, dass wir auch in Deutschland,
00:13:25: da möchte ich kurz dazu sagen, es gibt jährlich,
00:13:29: anders als Reporter ohne Grenzen und deren Index,
00:13:32: gibt es einen sogenannten Media Pluralism Monitor.
00:13:35: Da werden die 27 Mitgliedsstaaten der EU,
00:13:38: werden analysiert, was Medienfreiheit angeht.
00:13:42: Und da stand in den letzten Jahren Deutschland
00:13:46: an erster oder zweiter Stelle.
00:13:48: Man muss im Vergleich sagen, dass Medienpluralismus und Medienfreiheit in Deutschland immer noch
00:13:54: sehr gut dasteht.
00:13:55: Und doch haben wir, wie du richtig angibst, immer mehr Probleme auch in Deutschland.
00:14:02: Woher glaubst du, kommt das, dass sich das quasi hochpotenziert oder dass man das Gefühl
00:14:09: hat, es gibt mehr Klagewellen, es gibt mehr Betrohung gegenüber Journalisten und Journalistinnen?
00:14:15: Hast du eine Idee, woher das jetzt kommt?
00:14:19: Ich glaube, da gibt es verschiedene Gründe.
00:14:22: Zum einen, und das können wir insbesondere seit der Corona-Pandemie sagen, gibt es eine
00:14:29: immer stärkere Polarisierung, die Verschwörungsgegner auf der einen Seite.
00:14:34: Seit Corona wurden die Journalisten auf der einen Seite zu nahe der Regierung gesehen,
00:14:40: weil sie insgesamt die Mittel der Regierung, wie mit der Pandemie, umgegangen wird, auch
00:14:46: recht wissenschaftlich akzeptiert haben.
00:14:49: Und viele eben auch diese wissenschaftlichen Ansätze, die Fakten, auf deren unsere demokratischen
00:14:57: Gesellschaften basieren, nicht mehr als solche akzeptieren.
00:15:00: Das liegt natürlich auch an dem sogenannten Business Model.
00:15:06: Wir nennen es Attention-Driven Economy oder der Überwachungskapitalismus, der Plattform
00:15:14: von Big Tech.
00:15:15: Maria Ressa, die den Nobelpreis bekommen hat, sagt immer wieder, Lügen verbreiten sich
00:15:21: sechsmal schneller als irgendwelche langweiligen Fakten.
00:15:25: Und das ist eine Studie vom MIT.
00:15:27: Und leider ist es so, wir sehen ja jetzt auch einen wahnsinnigen Anstieg an Disinformation.
00:15:33: Und das ist auf globaler Ebene und sehr viele Menschen, die, der oft doch sehr simplizierten
00:15:43: Messages der Disinformation glauben oder auch glauben wollen und oft befinden sich zusätzlich
00:15:50: in ihrer Filterbubble und wollen da auch gar nicht rauskommen.
00:15:54: Also es wird immer schwieriger, miteinander zu kommunizieren.
00:15:58: Journalisten, wie wir gerade sagten, haben auch weniger finanzielle Ressourcen.
00:16:03: Journalismus ist teuer, um auf die Straße zu gehen.
00:16:06: Um wirklich ihre Rolle gut zu machen, muss investiert werden.
00:16:11: Und das wird leider immer weniger.
00:16:13: Gleich geht es weiter.
00:16:16: Eine kleine Info in eigener Sache.
00:16:18: Kennst du euch schon das Media Lab Innovation Festival?
00:16:21: Das Media Lab feiert am 11. und 12. Juni Innovation.
00:16:26: Und zwar mit Workshops und Impulzen über alle Themen, die wichtig sind für die Zukunft
00:16:31: eines Medienhauses.
00:16:33: Da geht es um KI, da geht es um Monetarisierung, da geht es um Nachhaltigkeit, da geht es
00:16:36: um Diversität.
00:16:37: Da geht es um ganz viel, was du auch hier in diesem Podcast hörst.
00:16:41: Wenn du Lust hast, dabei zu sein, dann schau einfach auf media-lab.de/mif.
00:16:48: Ich verlinke das auch nochmal in den Show Notes und jetzt geht es hier weiter mit dem Podcast.
00:16:53: Du hattest am Anfang vom Gespräch auch erwähnt, dass ihr zum Beispiel auch Trainings gebt,
00:17:00: hast du so kurz erwähnt.
00:17:02: Siehst du denn die Verantwortung zum Beispiel für solche Trainings, aber auch darüber
00:17:06: hinaus in Medienunternehmen auch, dass sich die Menschen, die in Power sind, dass die
00:17:12: quasi nochmal ihre Rolle überdenken müssen oder da vielleicht ein neues Netz stricken
00:17:18: müssen, ein erweitertes Netz stricken müssen, das komplett anders denken müssen.
00:17:23: Wie siehst du das?
00:17:24: Ja, also ich denke, da gibt es viele Ansätze, die überdacht werden müssen.
00:17:30: Weiterbildung ist ganz, ganz wichtig im Journalismus.
00:17:34: Also wir reden jetzt alle von künstlicher Intelligenz, die auf der einen Seite enorme
00:17:38: Risiken haben, auf der anderen Seite aber auch wunder erwirken sollen, vielleicht den
00:17:43: Journalismus innovativ und neu gestalten können, ihn sogar retten können.
00:17:47: Meiner Meinung nach geht das nur, wenn es genug Weiterbildung für Journalistinnen gibt, was
00:17:55: die KI angeht.
00:17:56: Die KI kann sicher Großes bewirken, auch gegen Desinformationen, aber dafür ist eben die
00:18:03: Weiterbildung ganz, ganz wichtig und dafür ist natürlich auch die menschliche Kontrolle,
00:18:07: die redaktionelle Kontrolle ganz, ganz wichtig.
00:18:10: KI muss eben auch trainiert werden, damit die ethischen Standards bleiben.
00:18:15: Und da sind wir momentan sehr besorgt, weil die Medienunternehmen klagen, dass sie nicht
00:18:21: genug Geld haben und wir befürchten, dass einige zumindest diese Bedrohungen nicht ernst
00:18:28: genug nehmen.
00:18:29: Und da arbeiten wir eben dran, KI muss reguliert werden und Weiterbildung ist eben ganz wichtig.
00:18:36: Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber auch was zum Beispiel die Sicherheit angeht, müssten
00:18:41: auch Journalistinnen viel mehr trainiert werden, wenn sie in Kriegsgebiete gehen, wenn sie
00:18:47: auf die Straße gehen, sowohl auf der Straße, aber natürlich auch digital.
00:18:53: Digitale Sicherheit wird immer wichtiger.
00:18:55: Ich hatte ein paar Folgen vorher auch ein Start-up zu Gast, die haben eine KI entwickelt,
00:19:01: die quasi die Social Media Profile auf Hate Speech checkt und das vorsortiert und dann
00:19:08: kann man das entweder angucken und selber bearbeiten oder man kann es direkt löschen.
00:19:13: Aufgrund dieses psychischen Faktors, also der Mental Health Aspekt, der gegenüber Journalisten
00:19:19: Journalistinnen auch gewahrt werden sollte, ist glaube ich ein Thema, das in die Redaktion
00:19:25: schon reinkommt, aber wahrscheinlich noch nicht so im Alltag gelebt wird.
00:19:28: Deckt sich das so mit deinem Eindruck?
00:19:30: Ja, also wir haben das Thema Mental Health ist relativ neu und das wird aber doch von
00:19:36: einigen immer mehr benutzt, weil natürlich wir eben von der Gewalt sprachen, aber wir
00:19:41: müssen auch hinzusagen von einem Burnout im Journalismus, weil Journalistinnen heute
00:19:47: einfach immer mehr Arbeit machen.
00:19:49: Sie müssen ihre Texteschreib redigieren und das möglichst schnell.
00:19:53: Sie müssen aber auch das Fact-Checking machen, was immer größer wird.
00:19:58: Sie müssen ein Audience Engagement haben.
00:20:01: Sie müssen sozusagen Content-Moderaten sein und auf den jeweiligen sozialen Netzwerken
00:20:06: aktiv sein.
00:20:07: Es ist fast unmöglich, das durchzuführen und gleichzeitig das Gefühl haben, was ich
00:20:13: hier mache ist noch Journalismus und das ist oft nicht einfach.
00:20:16: Was wünschst du dir, damit wir nicht in dieses Burnout reinrutschen, damit wir weniger Gewalt
00:20:23: gegenüber Journalisten, Journalistinnen haben, dass man sich mehr auf die Arbeit vielleicht
00:20:29: konzentrieren kann?
00:20:30: Was würdest du dir da wünschen, was passieren sollte?
00:20:34: Also wir haben gerade auch jetzt vor den Wahlen, vor den Europawahlen, haben wir ein Manifesto
00:20:41: geschrieben, was heißt Stand Up for Journalism.
00:20:45: Und hier geht es nicht nur darum, dass sowohl EU-Politiker dafür mit einstehen, dass es
00:20:52: sowohl eine nachhaltige Finanzierung im Journalismus gibt, dass es mehr Schutz für Journalisten
00:20:58: gibt, dass es Regulierung gibt, was die KI angeht, sondern auch, dass die Zivilgesellschaft,
00:21:06: die Leser, die Menschen, dass sie anerkennen, dass Journalismus ein öffentliches Gut ist.
00:21:12: Das ist heute nicht mehr ganz einfach und das liegt natürlich auch an der teilweise
00:21:16: sehr schlechten Qualität, an der sogenannten Media Capture, dass in vielen Ländern Journalismus
00:21:23: kein öffentliches Gut ist, sondern genutzt wird von Oligarchen, von Privatunternehmen,
00:21:30: von Kriminellen, um ihre Interessen durchzuführen.
00:21:34: Deswegen, Journalismus als öffentliches Gut, was wir zum Beispiel, denke ich in Deutschland
00:21:39: auch noch mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben und in vielen anderen Ländern, braucht
00:21:44: eine breitere Unterstützung.
00:21:46: Und um dahin zu kommen, müssen wir natürlich auch das Vertrauen wieder erwecken und das
00:21:52: können wir nur durch guten Journalismus und durch unabhängigen Journalismus.
00:21:56: Ich würde noch eine Sache ergänzen, du kannst mir gerne widersprechen, wenn du das anders
00:22:00: siehst.
00:22:01: Wenn du das gerade so sagst, da denke ich sofort an die Rundfunkgebühr, an die GEZ, wie sie
00:22:07: früher hieß.
00:22:08: In Frankreich wurde dir ja zum Beispiel abgeschafft oder das Pondant dazu und in Deutschland ist
00:22:14: das ja immer wieder eine Diskussion, aktuell auch wieder, ob das angehoben wird oder nicht
00:22:19: und eigentlich soll man es abschaffen.
00:22:20: Es gibt doch Parteien, die möchten, dass das abgeschafft wird.
00:22:23: Und ich habe da oft im Gespräch, wenn ich mit dem Punkt komme, dass dieser Beitrag
00:22:29: eben auch für Demokratie steht, dass er öffentlich-rechtliche Medien fördert und ermöglicht
00:22:35: und nicht nur privatwirtschaftliche Unternehmen und dass er daher so wichtig ist, dass viele
00:22:41: Menschen da erst sagen, ach wirklich und aha, weil irgendwie verbindet das der größte
00:22:47: Teil in Deutschland irgendwie mit der Tagesschau, dem Traumschiff und dem Tatort und nicht mit
00:22:52: den vielen anderen Medienangeboten, die es gibt.
00:22:55: Also vielleicht hat das auch noch was mit Medienkompetenz zu tun, also zu verstehen, wie
00:23:01: die Medien funktionieren, was private Medien sind, was öffentlich-rechtliche Medien sind,
00:23:05: wie das zusammengeht und so weiter.
00:23:07: Ich muss sagen, ich sehe es absolut so wie du.
00:23:10: Für mich ist es ganz wichtig, dass es ein duales, früher haben wir vom dualen System gesprochen,
00:23:15: jetzt ist es ja mehr als dual, aber dass es ein System gibt, in dem es einen starken,
00:23:20: unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk bzw. öffentlich-rechtliche Medien gibt, aber
00:23:26: auch einen privaten.
00:23:27: Und ich sehe es genau wie du.
00:23:29: Ich höre immer mehr Kritik gegen die öffentlich-rechtlichen, auch in Deutschland.
00:23:33: Und wenn ich teilweise mir die deutschen Fernsehsender angucke, das analoge Programm ist es natürlich
00:23:40: nicht mehr etwas, was wir jetzt toll finden.
00:23:42: Aber eben, sie machen ja viel mehr auf Online-Ebene, immer noch im Radio.
00:23:47: Es gibt hervorragende Radiosendungen, es gibt aber auch Arte.
00:23:51: Es gibt ein großes Programm.
00:23:53: Wir hatten jetzt gerade ein Festival in Florenz zum Thema Rolle des Journalismus und Medienkompetenz,
00:24:01: wo wir genau über dieses Thema gesprochen hatten.
00:24:03: Und dann auch teilweise mit jungen Leuten, versuchten zu reden, ja, erzählt uns, was braucht ihr
00:24:09: für neue Formate?
00:24:10: Was können wir machen?
00:24:11: Sie ist teilweise gar nicht wissen, was der öffentlich-rechtliche alles bietet.
00:24:14: Ich habe meine Kinder mal gefragt, ja, würdet ihr Geld zahlen für den öffentlich-rechtlichen
00:24:19: Rundfunk?
00:24:20: Gut, wir wohnen in Belgien, aber ich muss gestehen, sie wussten gar nicht genau, was
00:24:23: es war.
00:24:24: Und als sie dann mir erzählten, ja, ich höre Radio im Auto, das ist ganz wichtig und ich
00:24:28: gucke mir auf Arte und woanders gucke ich mir sehr viele Dokumentationen an.
00:24:33: Ja, das ist öffentlich-rechtlicher Rundfunk.
00:24:35: Genau, wir brauchen viel mehr Medienkompetenz, um das zu haben.
00:24:40: Wir müssen aber auch den öffentlich-rechtlichen Sendern die Möglichkeit geben, finanziell
00:24:46: neue Formate, neue Sachen auszuprobieren und wirklich an der Vorfront zu sein.
00:24:51: Ich bin nicht der Meinung vieler Privater, aber auch Verleger, Medienorganisationen,
00:24:56: die sagen, das geht überhaupt nicht, wenn wir auf der einen Seite die öffentlich-rechtlichen
00:25:00: haben, die online Informationen umsonst geben und wir davon leben müssen.
00:25:05: Wir haben gesehen in den Ländern, wo es gute öffentlich-rechtliche Rundfunk gibt, wie in
00:25:10: Norwegen zum Beispiel, in den nordischen Ländern, da ist auch mehr Vertrauen allgemein
00:25:14: in die Medien und da profitieren auch die privaten Medien vor.
00:25:19: Genau, also ich glaube, wir schieben noch einmal nur kurz hinterher.
00:25:23: Also ich glaube, ich spreche da auch für dich, wir sind jetzt nicht gegen private Medien,
00:25:26: sondern es geht einfach darum, einen Ausgleich zu haben, wie komme ich an Informationen und
00:25:32: private Medien in den Haus, ist eben letzten Endes wirtschaftlich Getriebener und ich
00:25:38: glaube, das ist dann auch legitim, wenn man da bei anderen Dingen anders denkt.
00:25:42: Und in einigen Ländern, auch immer noch in Zentral-Europas, brauchen wir die Privaten
00:25:48: noch mehr, da die offiziell öffentlich-rechtlichen staatlich sind und leider haben wir momentan
00:25:54: eine Tendenz, wenn ich sie in Italien, was da passiert in Griechenland, in Slowakien,
00:26:00: in Ungarn, bis vor Kurzem in Polen, mal gucken, was da jetzt passiert, dass die öffentlichen
00:26:05: rechtlichen völlig kontrolliert werden politisch.
00:26:08: Renate, ich sage an dieser Stelle danke, dass du uns ein bisschen hast Einblick gegeben
00:26:13: in die Sicherheitslage der Medien in Deutschland und in Europa, in eure Arbeit und vielen,
00:26:20: vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, in diesem Podcast zu kommen.
00:26:22: Gerne.
00:26:23: Das war die Folge der Innovation Minute zu Sicherheit im Journalismus.
00:26:30: An dieser Stelle ein großes Dankeschön an all die Journalisten und Journalistinnen,
00:26:34: die jeden Tag für uns vor Ort sind, die uns mit Informationen versorgen.
00:26:38: Welche Gedanken hattest du bei dieser Folge?
00:26:41: Schreib mir doch eine Mail oder auf Social Media oder bei Spotify kannst du direkt ins
00:26:45: Q&A schreiben.
00:26:46: Außerdem freue ich mich über eine Bewertung und der Algorithmus tut das auch.
00:26:51: Das war's soweit für heute.
00:26:53: Natürlich habe ich dir alles wichtige in den Show Notes verlinkt.
00:26:56: Mein Name ist Sabrina Harper.
00:26:58: Ich bin die Host der Innovation Minutes und ich wünsche dir wie immer viel Erfolg bei
00:27:03: allem, was du tust.
00:27:04: Das waren deine Innovation Minutes direkt aus dem Media Lab Bayern.
00:27:12: Du willst mehr?
00:27:13: Dann besuch uns auf media-lebt.de und starte dein eigenes Projekt.
00:27:18: Last but not least.
00:27:20: Dieser Podcast ist möglich, weil wir tolle Unterstützer und Unterstützerinnen haben.
00:27:25: Besondere Dank geht an die Staatskanzlei Bayern, die Bayerische Landeszentrale für
00:27:29: neue Medien BLM und natürlich an meine Kollegen und Kolleginnen in der Medien Bayern.
00:27:34: [Musik]
00:27:36: [Signal]
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