S3#9 Klimasünde Medien? (zu Gast Daniel Scholz/ Footprint Intelligence)

Shownotes

Eine Stunde Streaming erzeugt scheinbar genau soviel CO2 wie die Fahrt von 1 KM mit dem Kleinwagen. Im Gespräch berichtet Daniel Scholz von Footprint Intelligence, dass die Digitalindustrie bereits mehr CO2 ausstößt als die Flugbranche. Warum ist das so und wie können Medienunternehmen und Konsument*innen ihren Medienkonsum klimafreundlicher gestalten? Wie Medienunternehmen durch einen bewussten Umgang auch als Marke von Dekarbonisierung profitieren, besprechen wir in dieser Folge.

Mehr zu Footprint Intelligence: https://www.footprint-intelligence.com/de

Quelle Streaming-Autofahrt-Vergleich: https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/wie-viel-co2-verbraucht-das-streaming-5969#:~:text=Auf%20100%20bis%20175%20Gramm,und%20bezieht%20sich%20auf%202018.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Die IT und Digitalbranche hat schon größeren Footprint als die Flugindustrie.

00:00:05: Jeder weiß, ein bisschen fliegen ist schlecht, man schaut vielleicht zweimal drauf.

00:00:09: Die einzelne Smartphone-Nutzung ist gar nicht vergleichbar mit sowas, aber es zumiert sich.

00:00:15: Echte Insights aus der Medienbranche.

00:00:18: Hier sind deine Innovation Minutes.

00:00:20: Direkt aus dem Media Lab Bayern.

00:00:23: Hallo, Sabrina Harper hier. Wie gewohnt deine Host in diesem Podcast?

00:00:27: Ich stäupere zurzeit immer wieder über Meldungen wie Streaming ist klimaschädlich für die Umwelt,

00:00:33: KI verbraucht zu viele Ressourcen und irgendwie geht es dabei immer um CO2-Ausstoß in der Medienbranche.

00:00:40: Nachhaltigkeit ist echt so ein Ding geworden, glaube ich.

00:00:44: Klar, politisch steigt perspektivisch der CO2-Preis, aber ich habe auch den Eindruck,

00:00:50: dass an und für sich das Thema häufiger aufbloppt.

00:00:53: Ich habe zum Beispiel auch gelesen, dass eine Stunde Streaming so viel CO2 verbraucht wie 1 km Autofahren mit dem Kleinwagen.

00:01:02: Also ich habe mir auf jeden Fall gedacht, ich brauche da jetzt mehr Infos zu diesem Thema

00:01:06: und ich will jetzt mal wissen, wie wo was CO2 in Medienunternehmen eine Rolle spielt.

00:01:12: Und deshalb habe ich mir Daniel Scholz eingeladen.

00:01:15: Er hat zusammen mit seinem Co-Founder Sebastian Gier ein Start-up gegründet namens Footprint Intelligence

00:01:22: und die machen nämlich genau das, den CO2-Fußabdruck in digitalen Medien untersuchen.

00:01:27: Und damit sage ich herzlich willkommen Daniel.

00:01:30: Ich freu mich sehr heute hier sein zu dürfen.

00:01:32: Ich habe einen ganzen Fragenkatalog an dich, weil ich mal wissen will,

00:01:35: ob CO2 in der Medienbranche wirklich so ein Ding geworden ist, wie es mir vorkommt.

00:01:42: Täusch ich mich da oder sagst du absolut?

00:01:44: Absolut.

00:01:46: Und ich finde es auch voll gut, tatsächlich heutzutage, wo gefühlt jedes zweite Thema KI ist

00:01:53: und künstliche Intelligenz, das Thema digitaler Footprint, schwimmt unserer Meinung nach komplett unter dem Radar.

00:02:01: Mittlerweile tatsächlich die IT und Digitalbranche hat schon größeren Footprint als die Flugindustrie.

00:02:09: Okay, warte, lass uns das festhalten.

00:02:11: Hat einen größeren Footprint als die Flugindustrie?

00:02:15: Ja, die Flugbranche.

00:02:17: Jeder weiß so ein bisschen, fliegen ist schlecht, man schaut gleich zweimal drauf.

00:02:21: Beim digitalen Konsum ist es natürlich die einzelne Smartphone-Nutzung gar nicht vergleichbar mit sowas, aber es summiert sich.

00:02:29: Und wir sind so viele Menschen, die alle tagtäglich irgendwie die um aufrufen, sei es digital oder physisch,

00:02:36: die Summe macht, wir vergessen oft, dass der einzelne Aufrufer natürlich ein CO2-Footprint,

00:02:43: aber auch wenn wir jetzt beispielsweise eine E-Mail, also ein Medium, einem jemand anders versenden,

00:02:49: das dann aber irgendwo wieder gespeichert wird für so und so viele Jage, das ist natürlich, das summiert sich alles,

00:02:56: das liegt auf irgendeinem Server irgendwo und verbraucht Energie.

00:02:59: Dementsprechend wird das Thema wichtiger und wichtiger.

00:03:02: Du findest es so wichtig oder ihr, du und dein Co-Founder, ihr fandet es so wichtig,

00:03:07: dass ihr ein Business draus gemacht habt, dass ihr eine Firma gegründet habt.

00:03:12: Das ist ja auch noch mal was anderes, also ich sortiere mein Müll zum Beispiel,

00:03:17: aber dass ich jetzt eine Firma gründe, da muss ja schon viel Überzeugung und Leidenschaft dahinter stecken.

00:03:24: Ja, das stimmt, aber es kam tatsächlich auch relativ natürlich bei uns.

00:03:28: Also das Thema war uns selbst auch sehr wichtig, sowohl im Privaten als auch schon im Geschäftlichen.

00:03:33: Und wir hatten sehr viel damit zu tun, so dass wir irgendwann gesagt haben, wir machen ein Nebenprojekt,

00:03:39: neben uns ein Tagesjob sozusagen damals.

00:03:43: Dieses Nebenprojekt wurde relativ schnell sehr erfüllend, also irgendwann jeden Tag nach der Arbeit am Wochenende,

00:03:50: wir haben immer dran gearbeitet. Irgendwann haben wir uns auch in die Augen gesehen und gesagt,

00:03:55: das Thema ist gerade so wichtig, je mehr man sich damit auch beschäftigt,

00:04:00: also auch mit den Konsequenzen, mit dem, was eigentlich in den nächsten Jahren auf uns zukommt,

00:04:06: dass so klarer wurde uns auch, wie wichtig das ist.

00:04:10: Und wir haben gesehen, dass wir hier auch einen Hebel haben können, dass wir hier Sachen vorantreiben können,

00:04:15: Infekten generieren können und dementsprechend haben wir dann gekündigt und wie du sagst eben ein Business rausgemacht.

00:04:21: Und warum Digitalbranche und dann auch nochmal Medienbranche?

00:04:26: Also ich habe ja gerade schon irgendwie so ein Streaming Beispiel genannt,

00:04:32: bei Medien jetzt Radio, Fernsehen, Streaming, aber auch Digitalzeitungen, Zeitschriften.

00:04:40: Warum gerade dieser Bereich?

00:04:43: Medien an sich haben eine riesen, potenzielle Auswirkungen auf ganz viele Menschen.

00:04:48: Und alle Medien, die wir auch konsumieren, beeinflussen uns, sagt täglich in unserem Leben.

00:04:53: Das hat aber natürlich auf der anderen Seite auch alles ein Footprint.

00:04:56: Und dementsprechend sehen wir auf der einen Seite eine sehr große Wichtigkeit von so was stark beeinflussendem,

00:05:02: in unserem Leben, auf der anderen Seite aber auch ein großes Potenzial.

00:05:06: Weil das Herkömmliche, da haben wir schon sehr vieles verstanden,

00:05:11: in Bezug wie eine CO2 Berechnung funktioniert,

00:05:14: in Bezug dass man hier grundsätzlich was machen muss.

00:05:17: Aber wie vorher erwähnt, dass Digitale und gewisse Branchen in dem Segment,

00:05:24: die schwimmen eher noch unter dem Radar und da denkt man sich hier, wir müssen wir auch was machen.

00:05:29: Zum Beispiel, hast du schon mal darüber nachgedacht, was ist das Erste und Letzte, was du am Tag anguckst?

00:05:37: Das ist ganz oft dein eigenes Smartphone.

00:05:39: All das, was da drauf in der Cloud gespeichert ist, das ist irgendwo auf irgendwelchen Serbaren,

00:05:43: in Rechenzentren, von so vielen Menschen, wie viel Daten dort gespeichert werden.

00:05:47: Das ist einfach nur absolut unvorstellbar.

00:05:50: Da hast du absolut recht, dass das super, super viel ist.

00:05:54: Das Erste und das Letzte, was man meist am Tag anschaut, ist das Handy.

00:05:59: Wenn ich ein großer Player denke, zum Beispiel Netflix,

00:06:03: die informieren ja, dass sie klimaneutral werden möchten oder das Streaming-Anbieter zertu,

00:06:09: wenn man in deutschsprachigen Raum bleibt, der ist da auch viel unterwegs.

00:06:15: Warum machen die das jetzt?

00:06:18: Das hat natürlich kommunikative Gründe und auch in gewisse Weise Gründe

00:06:22: für verschiedene Stakeholder wie Kunden, Investoren etc.

00:06:28: Wir distanzieren uns ganz bewusst von dem Begriff "klimaneutral",

00:06:31: weil das mittlerweile auf unversichtlich das Fastfall 2022,

00:06:37: das ist wirklich nicht mehr der Zahn der Zeit heutzutage,

00:06:40: versuchen wir mit Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck zu verstehen, ihren Impact zu verstehen,

00:06:45: nicht nur den direkten, sondern auch den indirekten bei Kunden zum Beispiel oder in der Lieferkette.

00:06:52: Und dann bestmöglich zu verbessern.

00:06:54: Das Ziel soll nicht davon sein, sich später mal klimaneutral auf die Fahne schreiben zu können,

00:06:59: sondern das Bestmögliche zu machen, was man innerhalb der Restriktion machen kann

00:07:05: und so viel fürs Klima und auch die verschiedenen Stakeholder zu tun wie möglich.

00:07:12: Also das verstehe ich alles, finde ich auch alles persönlich gut,

00:07:17: aber spreche mir doch mal tach alles.

00:07:18: Also Medienunternehmen, die müssen ja auch wirtschaften.

00:07:22: Und da sitzen die ja nicht und sagen, oh, wir wollen CO2 einsparen, weil wir sind so gute Menschen.

00:07:29: Klar, vielleicht machen wir einen Jobrat oder so, also wir sind nicht dagegen,

00:07:32: aber die Strukturen umzustellen, das ist teuer zum Beispiel.

00:07:38: Also Netflix ist etwas sehr, sehr großes, wenn die alles auf links drehen oder aber auch im Kleinen,

00:07:44: lohnt sich das wirtschaftlich überhaupt für mich.

00:07:47: Also klar, ich habe eine Gesetzesvorgabe, an die ich mich irgendwie halten muss.

00:07:51: Man kann ja auch hingehen und sagen, wir arbeiten hier nach dem Minimalprinzip, könnte man ja auch sagen.

00:07:57: Ja, absolut. Ich glaube, es gibt ganz viele Antworten auf diese Frage.

00:08:00: Man kann das aus so ein bisschen makroökonomischer Perspektive ansehen und sagen,

00:08:06: wenn wir gemeinschaftlich als Ökosystem hier nichts machen,

00:08:10: dann werden die Kosten noch viel höher für uns alle, weil die Konsequenzen kennen wir.

00:08:15: Aber natürlich hat das der einzelne Geschäftsführer oder CEO oder wer auch immer

00:08:20: die jeweilige entscheidende Rolle hat, gar nicht in der Hand, wie das ganze Ökosystem reagiert.

00:08:24: Der denkt erst mal, wie du sagst, in seiner eigenen Finanzen und an was er selbst machen kann.

00:08:30: Aber selbst da gibt es extrem viele Chancen auch, sich gerade eben in einer Phase des Wandels

00:08:37: entsprechend die Weichen in Richtung Zukunft frühzeitig schon zu stellen, sich zu positionieren,

00:08:41: die eigene Marke entsprechend eben aufzubauen und diese Themen mitzunehmen.

00:08:45: Und dann ist es potenzial, dass man im zweiten Schritt dort potenziell hat und erwirtschaften kann,

00:08:51: auch viel größer. Weil gerade im B2B-Kontext zum Beispiel Kunden sind ja auch selbst nicht doof,

00:08:57: die haben selbst oft Ziele entweder regulatorisch oder von hier in Stakeholdern, die sie erfüllen müssen.

00:09:03: Und die geben das natürlich auch an die Lieferkette weit.

00:09:06: Und die Lieferkette bedeutet Medien, Unternehmen beispielsweise, die im B2B-Kontext aktiv sind,

00:09:13: können sich jetzt hier wirklich auch aktiv von ihren Wettbewerbern differenzieren.

00:09:17: Es kommt immer mehr auch in Ausschreibungen etc. als weitere KPIs.

00:09:22: Und das Thema frühzeitig mitzunehmen ist einfach nur absolut smart.

00:09:25: Gerade ist das ganze Thema eine Möglichkeit für Unternehmen.

00:09:28: Du hast es schon so ein bisschen Ausblick gegeben.

00:09:31: Ich war ja da und du warst auch da. Im März waren wir in Osten auf der South by Southwest

00:09:37: und du hast es auch als Speaker auf die Bühne geschafft und dieses Thema quasi vorgestellt.

00:09:43: Also nochmal ein anderer Wind in den USA.

00:09:47: Wie schätzt du denn das perspektivisch eben ein mit CO2-Ausstoß in den Medien?

00:09:53: Also das will jetzt Automobilbranche, Flugbranche, Mobilitätssektor ist, glaube ich, so was das Erste,

00:09:59: was man damit verbindet. Aber gerade spezifisch auf die Medien.

00:10:04: Wie schätzt du das ein, wenn du daran denkst, wie das Spirit so in den USA war und wie es hier ist

00:10:10: und wie ging es dir damit und wie ist da deine Einschätzung?

00:10:13: Ich glaube die Medienindustrie ist eine ganz spannende, weil die Rolle, die man durch Medien hat,

00:10:20: ist ja so beeinflusst. Nicht nur im Geschäftskontext, sondern auch auf individueller Basis.

00:10:26: Also wie viele Menschen werden tagtäglich durch verschiedenste Medien beeinflusst in ihren Handlungen,

00:10:32: in ihren Denkweisen, in ihren jeweiligen Informationsbubbles eigentlich.

00:10:38: Wie vielen nehmen wir tagtäglich über diese Medien wahr und in gewisser Weise kommt damit auch mit dieser Macht,

00:10:45: sage ich jetzt mal, eine gewisse Verantwortung in Bezug auf was, in welche Richtung, vormand die Gesellschaft.

00:10:52: Wenn ich eine Branche in eine Vorbildwalle einnehmen sollte, wenn ich dann die Medienbranche, die einfach absolut

00:10:59: in dieser Machtposition ist, sage ich jetzt mal und hier eigentlich so einen extremen Reachard und so viele Menschen tagtäglich beeinflusst.

00:11:07: Ich hier als Unternehmen, als Vorbildwolle auch zu agieren und selbst als Vorbild sozusagen für andere Unternehmen

00:11:16: einen Weg einzuschlagen, der dann auch ganz viele andere wieder beeinflusst.

00:11:20: Das ist, glaube ich, eine sehr mächtige.

00:11:22: Jetzt das Ganze nochmal auf US anruhiziert. Also klar sieht man hier Unterschiede, insbesondere auch,

00:11:29: weil in Europa die Gesetzeslage natürlich viele Unternehmen zu dem ersten Schritt bringt.

00:11:34: In USA spielt hier noch mehr der Aspekt der Chance, der wirtschaftlichen und der Kosten eine Rolle.

00:11:42: Aber nichtsdestotrotz das Thema kommt, das Thema beeinflusst ganz viele Menschen und beschäftigt auch ganz viele Menschen.

00:11:48: Dementsprechend kommt das natürlich auch in alle Sektoren, inklusive mit dem Mediensektor.

00:11:55: Ich habe ja schon gesagt, du machst es jetzt beruflich mit einer Firma.

00:11:58: Wie muss ich mir das jetzt vorstellen bei euch?

00:12:01: Lauft ihr durchs Unternehmen und nehmt einem alles weg auf CO2 verursacht?

00:12:07: Oder wie genau setzt ihr das um?

00:12:10: Also das war natürlich nur ein Spaß. So wird das nicht laufen.

00:12:13: Aber klär mich mal auf, wie es aus eurer Sicht ganz gut funktionieren kann.

00:12:19: Ich habe es am Anfang schon kurz erwähnt, Status quo zu erheben.

00:12:23: Das ist natürlich immer ein ganz wichtiger erster Schritt, weil sonst agiert man eigentlich so ein bisschen.

00:12:27: blind und habt im dunkel in Bezug auf was sind die wichtigsten Maßnahmen oder die

00:12:31: impactvollsten Maßnahmen die am meisten bringen. Das bedeutet wir helfen im Schritt

00:12:36: 1 erstmal den CO2 Footprint zu ermitteln. Zum einen von der Firma, aber das inkludiert

00:12:41: auch die Produkte, also zum Beispiel die Medien oder das Gerngeschäft des Medien und

00:12:48: den Nudels. Und sobald man Status quo einmal festgestellt hat, kann man anfangen

00:12:53: eben sich zu verbessern und zwar Zielgerichte zu verbessern, einen Plan zu machen und eben

00:12:58: Maßnahmen zu ergreifen. Erstmal nochmal auf den Schritt 1 zu kommen. Status quo zu erheben

00:13:03: ist für die direkten Emissionen verhältnismäßig einfach, wie viel Strom verbraucht man und

00:13:09: wie viel Heizemissionen hat man. Aber es geht ja auch um die Lieferkette, tatsächlich ist hier

00:13:14: der größte Punkt. Und hier tun sich Branchen spezifisch große Unterschiede auf und deswegen

00:13:20: macht es auch so Sinn sich auf Branchen zu fokussieren. Deswegen fokussieren wir uns hier

00:13:24: drauf. Angefangen von wo sind die Server, woher und verschiedenste Daten gespeichert,

00:13:29: bis hin zu in welchen Formaten werden Medien ausgestrahlt, wo werden die aufgerufen und so

00:13:36: weiter und so fort. Ganz viele Daten gibt es sowieso schon und diese letztendlich zu nutzen,

00:13:41: um den Footprint besser zu bestimmen, sodass man ihnen auch im zweiten Schritt dann auch

00:13:46: besser verbessern kann. Da helfen wir und hier haben wir eben eine digitale Plattform, die dabei

00:13:53: hilft, all das zu erfassen und zwar auf eine Art und Weise, dass sie später auch einem Ordet

00:13:59: standhält und einer Wirtschaftsprüfung und genauso auch reported werden kann in dem

00:14:04: Nachhaltigkeitsbericht, aber auch in einer Art und Weise, wie man sich später verbessern kann

00:14:10: und wirklich vorschrittsiedeln in der Verbesserung. Hast du mir mal drei Maßnahmen für mir in den

00:14:16: Unternehmen, für eine TV Produktionsfirma? Wo kann man da als CO2 sparen? Du sagt es in der

00:14:24: Lieferkette. Mit Lieferkette meine ich immer alles, was letztendlich bezogen wird von der Firma

00:14:30: und das ist auch schon eine mögliche Decarbonisierungsmaßnahme, wo kauft man ein und bei welchen

00:14:37: Lieferanten Kaufen ein und hier genauer zu verstehen, was welche nicht nur wirtschaftlichen,

00:14:44: sondern auch umweltechnische Vorteile bringt, dass es schon mal ein wesentlicher Schwert um sich zu

00:14:49: verbessern. Das bedeutet, eine Maßnahme, nochmal zurückzukommen, auch was du vorher gesagt hast,

00:14:55: die vielleicht gar nicht so stark wirtschaftlich ins Gewicht fallen muss, ist einfach weitere

00:15:00: Abfragen zu machen bei der Lieferantenauswahl und vielleicht auch die Lieferanten mitzunehmen

00:15:06: auf die Reise in Bezug auf, was machen wir in Bezug auf Nachhaltigkeit und wer sind jetzt

00:15:11: die Lieferanten? Also das kommt natürlich auch ganz stark drauf an, welches Medienunternehmen,

00:15:16: auch da gibt es hier ganz viele Unterschiede, aber das können zum einen große Tech Player sein,

00:15:22: zwischen dem man sich entscheiden kann. Das können aber auch verschiedenste Plattformen sein,

00:15:28: wo man Mediendisziplitoren, wo man letztendlich einkauft, das können Freelancers sein und hier

00:15:35: ist natürlich auch sind gewisse Möglichkeiten limitiert. Also hier muss man potenziell auch mit

00:15:40: diesen Zusammenarbeiten und überlegen, wie kann man hier gemeinsam Emissionen sparen? Ist ein

00:15:45: gewisser Flug wirklich nötig oder gibt es hier weitere Potenziale, um sich nachhaltiger aufzustellen?

00:15:52: Und jetzt in die Angerichtung gucken. Das war jetzt Stromaufwärts in der Supply Chain,

00:15:58: in der Wertschöpfungskette. Wenn wir jetzt mal in die Angerichtung gucken, was passiert nach dem?

00:16:04: Ein z.B. digitales Medium ausgestrahlt worden ist, das wird oft von ganz vielen Enden und

00:16:10: Zerkeräten aufgerufen. Auch das hat natürlich ein Footprint, tatsächlich eine auf den individuellen

00:16:16: Betrachter, sehr kleinen, aber multipliziert mit ganz vielen Leuten ein doch Erheblichen. Und hier

00:16:21: eine zum Beispiel Umgestaltung des Mediums hat schon wieder ein Auswirk, um wie wäre es mit

00:16:27: auch ein Dark Mode anbieten, zum Beispiel auf dem Medium. Wie wäre es mit braucht man hier wirklich

00:16:32: alles per Video oder reicht vielleicht auch Audio oder Text? Wie ist die Webseite oder das Medium

00:16:38: optimiert, das aufgerufen wird und so weiter und so fort? Da gibt es ganz, ganz viele Maßnahmen auch,

00:16:42: die man sich nochmal detailliert angucken kann, um Potenziell zu reduzieren. Tatsächlich ist die

00:16:48: Liste so lang, dass wir immer und da wieder auf den initialen Punkt zurückzukommen, sagen erst

00:16:54: mal analysieren, wo sind die Hotspots und im zweiten Schritt kann man sich anfangen zu verbessern.

00:16:59: Also das habe ich jetzt verstanden mit diesen konkreten Aspekten. Aber ich muss sagen, so ein

00:17:04: Ganzen ist es für mich irgendwie noch total schwer greifbar, wenn ich mir jetzt überlege,

00:17:11: ich wäre die Geschäftsführung von Pro71, RTL, Antenne Bayern. Also so richtig, klar,

00:17:22: außer dass ich dazu gezwungen werde durchgesetzt, ist es mir noch nicht, warum ich diesen Benefit

00:17:29: habe und wie ich den dann am besten nutze. Also ich habe CO2 gespart, ich habe vielleicht dadurch

00:17:35: Kosten eingespart, aber da ich habe jetzt ja niemanden euch überzeugt, dass er jetzt lieber

00:17:40: Antenne Bayern hören soll anstatt Bayern 3, um so was so auszudrücken. Was empfiehlt so denn da,

00:17:48: dass ich das wirklich nach draußen tragen kann und bringt mir das Wasser? Also ich werde nicht

00:17:53: sagen, ich höre jetzt das eine, weil die mehr CO2 sparen. Zumindest würde ich das nicht sagen zum

00:17:59: jetzigen Zeitpunkt. Vielleicht sagen das andere ja schon, aber was ist so da diese Hebelwirkung?

00:18:06: B2C oder Endnutzer sind natürlich sehr, sehr schwierig und ich glaube auch als Endverbraucher

00:18:12: ist es extrem schwierig überhaupt noch durchzublicken, weil es sind einfach so viele Nachrichten

00:18:17: da draußen von verschiedensten Firmen und Organisationen, die irgendwas behaupten,

00:18:21: was sie machen. Irgendwas muss man ja heutzutage schon fast machen, es gehört zum guten Ton.

00:18:26: Hier auch wirklich die große Frage, was bringt dann wirklich was und was ist wirklich nachhaltig

00:18:30: und was ist eher Greenwashing und große Worte. Alles kommt zusammen, teils im Nachhaltigkeitsreport,

00:18:36: den mehr und mehr Unternehmen auch veröffentlichen. Also hier gibt es auch ganz große Unterschiede in

00:18:42: diesem Report. Das ist ja fast schon medium in sich auch. Manche sind hier verständlich,

00:18:46: manche weniger verständlich, aber spätestens jetzt auch mit einer detaillierteren Grundlage und

00:18:52: mehr Gesetzeslage detailliert deutlicher, was eigentlich da investiert und was ja schöne Bilder

00:19:00: sind und nette Worte. Willst du so ein bisschen auf das Thema authentisch sein hinaus oder?

00:19:05: Ja genau, genau. Also ich glaube insbesondere die der Mediensektor ist ja einer, der auch manchmal

00:19:12: den Zeigefänger hebt und sagt, hey liebe Unternehmen, was passiert denn hier? Hey liebe

00:19:18: Politik, was macht ihr denn hier da? Dem entsprechen sollte gerade insbesondere, wenn man solche

00:19:23: ein Player ist, auch vor seiner eigenen Hausdecke meiner Meinung nach. Und aus diesem Grund, ja,

00:19:29: man kann immer schnell auf andere zeigen, aber man muss eben auch was selbst machen und wenn man

00:19:33: was selbst macht, das ist glaube ich wesentlich authentischer, wenn man einen zweiten Schritt

00:19:37: dann eben auch gewisse Probleme aufzeigt, was ja eigentlich die Aufgabe und die Rolle in

00:19:43: unserer Medien sind. Und dementsprechend finde ich das so wichtig. Ich gebe gerecht,

00:19:47: ich als Endnutzer, auch ich jetzt wirklich von Antenne Bayern umschalten würde auf einen anderen

00:19:52: Radiesender, weiß ich nicht, aber ich kann schon sagen, dass ich eine gewisse emotionale Beziehung

00:19:59: zu meiner Informationsquelle habe und wenn ich dann auch weiß, die machen was Positives,

00:20:04: die stehen für positive Werte, dann kann ich diese emotionale Beziehung noch mal stärken und

00:20:10: besser aufrichterhalten und schalte vielleicht dann doch noch mal einmal mehr ein. Also ich finde

00:20:15: den Punkt total interessant, weil gerade beim Radio zum Beispiel, da gibt es immer jedes halbe

00:20:21: Jahr eine Analyse für die Reichweiten und welcher Sender und danach gibt es immer Pressemitteilungen,

00:20:26: die auf gewissen Portalen erscheinen und dann steht da immer beliebtester Radiosender in

00:20:31: der Zielgruppe X bis Y oder Reichweite ausgebaut und vielleicht wäre das auch mal eine Schlagzeile

00:20:37: zu sagen nachhaltigster Radiosender. Wir überzeugen mit XYZ, hier könnt ihr es nachlesen, das finde

00:20:45: ich ein ziemlich klugen Gedanken muss ich sagen, so habe ich den noch gar nie gehabt. Vielen Dank.

00:20:50: Wenn ich hier nochmal einagen würde, also eine Haupteinnahmequelle ist natürlich auch Werbung

00:20:56: im Radio oder ganz in ganz vielen Medien. Wie wird entschieden, welche Werbung auf welchen

00:21:00: Kanälen läuft. Das ist eine B2B Entscheidung und hier jetzt wieder vom Ende Nutzer weggehend in

00:21:06: Richtung diesen B2B Entscheidungen. Was sind das aktuell für KPI's, die damit beeinfahlen?

00:21:11: Das unter anderem mit wie viel Euro kriege ich wie viel Reach und potenziell auch Umsatz

00:21:16: im zweiten Schritt. Schritt für Schritt werden auch KPI's in Bezug auf die Nachhaltigkeit in

00:21:22: solche Entscheidungen mit einfließen. Und auch hier hat man eben wirklich einen großen Hebel,

00:21:26: weil das ist relevant natürlich für alle Stake oder in den Ecosystem. Du hast schon erwähnt

00:21:32: gehabt das Stichwort "Creenwashing". Das ist glaube ich auch etwas, was man da immer schnell

00:21:37: verknüpft. Also ich denke zum Beispiel an den Einzelhandel. Da gab es ja schon die ein oder

00:21:42: andere Berichterstattung, dass das dann doch alles nicht so rund ist. Irgendwelche Bäume,

00:21:47: die dann irgendwie fragwürdig gepflanzt wurden oder Zertifikatehandel, ist ja auch immer so

00:21:53: ein Stichwort, was da kommt. Wie vermeidet man das? Also das halt nicht am Ende irgendwer kommt und

00:22:00: auf dich zeigt und sagt "Greenwashing". Ja, Greenwashing ist letztendlich immer ein Missmatch

00:22:05: zwischen dem, was behauptet wird und dem, was wirklich gemacht wird. Bestmöglich versucht man

00:22:11: hier natürlich eine, wie ich vorher schon erwähnt habe, eine authentische Kommunikation, auch die

00:22:17: eben das widerspiegelt, was wirklich passiert. Ich glaube hier ist ein Punkt ganz wichtig. Es geht

00:22:22: nicht immer darum, wie gut man wirklich ist, sondern es geht eher darum die Reise aufzuzeigen,

00:22:27: weil nachhaltig sein ist eigentlich kein Stadium, sondern eben eine Reise und hier auch eben aufzuzeigen,

00:22:36: wo steht man gerade auf der Reise? Ist ja ein Schlüssel-Element im Bezug auf Greenwashing vermeiden,

00:22:41: unsere Meinung nach. Und zu sagen, gewisse Sachen haben wir schon angegangen oder bei gewissen

00:22:47: Sachen sind wir gerade dabei, diese zu verbessern und einige sind auf der Planung. Man kann so

00:22:52: über auch sagen, manche Sachen können wir nicht machen oder machen wir nicht, aber eben eine authentische

00:22:56: Kommunikation, eine ehrliche Kommunikation, die das widerspiegelt, was auch wirklich passiert,

00:23:02: das ist ganz wichtig. Und eine Möglichkeit, das auch sicherer zu stellen ist, dass die Kommunikationsabteilung

00:23:09: ganz eng verbunden mit dem operativen Geschehen ist, das ist glaube ich hier sehr wichtig.

00:23:15: Dann sage ich an dieser Stelle, danke Daniel, dass du mich hier besucht hast.

00:23:20: Ich sage vielen Dank, dass ich kommen durfte.

00:23:22: Ich nehme für mich mit. Ja, CO2-Ausstoß ist wirklich erdingen geworden in den Medien und gerade im

00:23:31: Hinblick auf technologische Veränderungen und neue Wege, die der Medienkonsum so mit sich bringt,

00:23:36: muss man sich da echt Gedanken machen, wie man das alles gut aufstellt. Was ist bei dir hängen

00:23:42: geblieben? Oder gibt es eine Frage, die dir noch unter den Nägeln brennt? Dann habe ich jetzt was

00:23:46: wirklich. Auf Spotify gibt es nämlich ein ganz neues Feature, das nennt sich Kommentare, da kannst

00:23:50: du rein tippen, dann werde ich das lesen und weiterleiten oder wie immer per Mail. Wenn dir

00:23:57: diese Folge gefallen hat, dann lasst gerne eine Bewertung da und wenn du sagst, ja, das war jetzt

00:24:02: wirklich so bereichernd, was ich gehört habe, das müssen auch die anderen hören, dann empfehle

00:24:07: diesen Podcast doch einfach weiter und ich freue mich natürlich auch, wenn du mir ein Follow da

00:24:12: lässt. Ich wünsch dir einen wunderschönen Tag und wie immer viel Erfolg bei allem, was du tust

00:24:18: und wir hören uns dann ganz bald wieder. Das waren deine Innovation Menets, direkt aus dem

00:24:26: Media Lab Bayern. Du willst mehr? Dann besuch uns auf media-lab.de und starte dein eigenes Projekt.

00:24:33: Last but not least, dieser Podcast ist möglich, weil wir tolle Unterstützer und Unterstützerinnen

00:24:40: haben. Besondere Dank geht an die Staatskanzlei Bayern, die Bayerische Landeszentrale für neue

00:24:45: Medien DLM und natürlich an meine Kollegen und Kolleginnen in der Medien Bayern.

00:24:49: Und bis zum nächsten Mal.

00:24:50: [Musik]

00:24:52: Jedi sind sehr leerefrei.

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