S4#2 Volontariat heute, Journalismus morgen: Talente im Wandel (zu Gast Lea Thies/ Günter Holland Journalismusschule)
Shownotes
In dieser Folge spricht Host Sabrina Harper mit Lea Thies, Leiterin der Günter Holland Journalismusschule, über die innovativen Ansätze mit denen Talente im Journalismus gefördert werden. Die Ausbildung beinhaltet neue Elemente wie konstruktiven Journalismus und Resilienztraining, und startet bereits mit alternative Kriterien bei der Auswahl von Volontär:innen. Gemeinsam beleuchten sie, wie sich das Berufsbild von Journalist:innen in einer sich wandelnden Medienlandschaft verändert hat.
Weiterführende Folge: S3#1 Talent Scouting in den Medien (zu Gast York Strempel/ KISS FM)
Mehr zu Lea Thiess: https://www.augsburger-allgemeine.de/autoren/lea-thies-329
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Transkript anzeigen
00:00:00: Ich suche nicht die Edelfedern, die sagen.
00:00:02: Und jetzt hier bin ich, ich kann schon so toll schreiben.
00:00:05: Von meinem Ansatz ist er, ich suche gute Typen, Persönlichkeiten.
00:00:08: Die interessant sind, die neugierig sind auf andere Menschen,
00:00:12: die gerne Geschichten erzählen wollen,
00:00:14: die lebenslanges Lernen mögen.
00:00:16: Und denen bringen wir dann das Handwerk des Journalismus bei.
00:00:21: Echte Insights aus der Medienbranche.
00:00:24: Hier sind deine Innovation Minutes.
00:00:27: Direkt aus dem Medialab Bayern.
00:00:29: Hey, da sind wir wieder bei den Innovation Minutes.
00:00:32: Ich bin's immer noch Sabrina Harper.
00:00:34: Und du erwartest jetzt eine Live-Podcast-Folge,
00:00:37: wie ich's in der letzten Episode angekündigt habe.
00:00:40: Wir waren auf dem B-Future-Festival.
00:00:42: Es war toll, wir haben ein Podcast aufgenommen,
00:00:45: mitten auf dem Münsterplatz.
00:00:46: Und dann hat uns die Technik ein Strich durch die Rechnung gemacht.
00:00:50: Nun ja, manchmal ist das so.
00:00:53: Ich werde noch mal mit Simone sprechen
00:00:55: über das Thema Futureschurnalism.
00:00:57: Hörst du dann bald hier?
00:00:59: Und wir bleiben einfach konstruktiv und schauen nach vorn.
00:01:02: Das hab ich nämlich wörtlich genommen.
00:01:04: Deshalb geht's heute um konstruktiven Journalismus.
00:01:07: Der wird unter anderem unterrichtet
00:01:09: an der Günther Holland-Schonalisten-Schule.
00:01:11: Die Leiterin dort ist Lea Thies.
00:01:14: Und die hab ich mir einfach mit zu mir nach Hause genommen.
00:01:17: Für ein Gespräch über wie wird heutzutage
00:01:21: im Journalismus ausgebildet, was hat sich geändert
00:01:24: und was hat es eigentlich
00:01:25: mit diesem konstruktiven Journalismus auf sich?
00:01:28: (Dynamische Musik)
00:01:29: Hallo, Lea, schön, dass du da bist.
00:01:32: Hallo, Sabrina, danke für die Einladung.
00:01:34: Ich freu mich sehr.
00:01:35: Konstruktiver Journalismus, ich hab's eben schon erwähnt.
00:01:39: Du machst das ja auch schon eine Weile.
00:01:41: Ich erinnere mich, als das losging,
00:01:43: da hieß es "Happy News" oder was.
00:01:45: Sind aber keine "Happy News".
00:01:47: Kannst du uns mal kurz für alle, die das noch nicht kennen,
00:01:50: erklären, was hat's mit diesem konstruktiven Journalismus auf sich?
00:01:54: Ich glaub, das ist eines der größten Missverständnisse der Branche,
00:01:58: was das heißt.
00:01:59: Es geht nur um ...
00:02:01: Ja, "Happy News", nur um gute Nachrichten.
00:02:04: Und Probleme werden nicht skizziert.
00:02:06: Das ist falsch.
00:02:07: Konstruktiver Journalismus heißt, es werden Probleme erwähnt,
00:02:11: aber es werden auch Lösungen genannt.
00:02:14: Und das ist einfach der neue Ansatz.
00:02:16: Du hast es gesagt, als wir wohl los waren,
00:02:19: oder als wir unsere journalistische Ausbildung gemacht haben,
00:02:23: da stand im Vordergrund, sucht das Problem raus,
00:02:26: leuchtet es von allen möglichen Seiten an,
00:02:29: such Leute, die eine Betroffenheit äußern.
00:02:32: Und du hast eine runde Geschichte.
00:02:34: Heute ist es so, dass es einfach ...
00:02:37: Dadurch, dass so viele negative Nachrichten im Umlauf sind,
00:02:41: dass zum Teil das auch hochgepusht wird
00:02:43: durch Algorithmen im Internet,
00:02:45: dass dieser Mix einfach so ein großer Blues ist,
00:02:48: dass manche Leute dann einfach sagen, ich pack's nicht mehr.
00:02:52: Es zieht mich runter, ich kann keine Nachrichten mehr lesen.
00:02:56: Oder auch keine Nachrichten mehr sehen oder hören.
00:02:58: Das ist alles so schrecklich, ich will das nicht.
00:03:01: Das ist ein Problem für die Branche.
00:03:03: Da ist konstruktiver Journalismus,
00:03:05: Lösungen bieten auch mal einen positiven Aspekt herausarbeiten,
00:03:09: Perspektivenvielfalt, nicht immer nur zwei Seiten,
00:03:12: sondern einfach mehr Seiten zu Wort kommen lassen,
00:03:15: auch mal eine ungewöhnliche Perspektive reinbringen.
00:03:18: Das ist einfach eine Lösung, um die Leute wieder
00:03:20: von der Relevanz von Journalismus zu überzeugen.
00:03:23: Das ist auch in die journalistische Ausbildung bei euch.
00:03:27: Als dieser Gedanke in dein Kopf kam.
00:03:30: Ich möchte jetzt gern, dass bei uns in der Journalisten,
00:03:34: Journalistinnen und Schule, konstruktive Ansätze vermittelt werden.
00:03:38: Erzähl mir bitte ein bisschen aus dieser Zeit,
00:03:41: weil ich könnte mir vorstellen, dass es am Anfang gar nicht so einfach war.
00:03:45: Bei den Volos war's total einfach.
00:03:47: Die sind immer offen für Neues, ich lieb das.
00:03:50: Ich hab mir damals gedacht, was kann ich Ihnen an die Hand geben?
00:03:53: Das Instrument kann ich Ihnen beibringen,
00:03:55: dass es einfach ein Mehrwert für die Redaktion ist.
00:03:58: Etwas, was man ganz einfach in den Tagesalltag einbauen kann.
00:04:02: Wo man nicht erst Tausende von Euro investieren muss,
00:04:05: wo man nicht irgendwie drei Wochen lang extra recherchieren muss,
00:04:08: sondern einfach etwas, was man mit zwei, drei Fragen mehr oder anders
00:04:12: umsetzen kann.
00:04:13: Es war erst eine Idee.
00:04:16: Dann hab ich die Ellen Heinrichs vom Boninstitut kennengelernt.
00:04:19: Da haben wir kurz mal ausgetauscht.
00:04:21: Dann hab ich mir immer überlegt, ob man einen Format direkt für Volos
00:04:25: zum Beispiel mal als Schulung anbieten könnte.
00:04:28: Und ich hab mir auch gedacht, was auch ganz wichtig ist für die Jungen,
00:04:32: wenn zum Beispiel bei Interviewpartnern das Rollo unten ist.
00:04:37: Wie kriegt man's wieder hoch?
00:04:39: Wie kommt man wieder ins Gespräch, wenn die Menschen keine Lust haben,
00:04:42: was zu sagen?
00:04:44: Deswegen schulen wir jetzt konstruktives Dialog,
00:04:46: konstruktives Fragestellen.
00:04:49: Man hat die Leute von Menschen bekommen,
00:04:51: die eigentlich gar nicht antworten wollen, wie man zuhört.
00:04:54: Das ist wirklich eine der großen Tugenden des Journalismus.
00:04:58: Wie man zuhört, Meinungen einholt, verschiedene Perspektiven abdeckt.
00:05:03: Das haben wir dann einfach mal probiert.
00:05:06: Und dann sind die Volos mit diesen neuen Wissen in die Redaktionen gegangen
00:05:11: und hat sofort irgendwie einen Impact gegeben.
00:05:14: Die ersten Geschichten kamen, die haben Superconversions erzielt,
00:05:19: ein Beispiel, erzähl ich mal aus Middelheim.
00:05:22: Da hat damals der kleine Müllermarkt in der Innenstadt zugemacht.
00:05:26: Das ist für eine kleine Stadt wie Middelheim
00:05:28: eigentlich wirtschaftlich ziemlich schwierig.
00:05:31: Weil wenn man sich neue Zahnpasta kauft,
00:05:33: dann nimmt man vielleicht im Nachbarladen noch ein paar Socken mit.
00:05:37: Das heißt, so ein wirtschaftlicher Magnet verlässt die Innenstadt.
00:05:42: Als ich Wolo gewesen bin, da hätte man den Fokus so gesetzt.
00:05:45: Müller geht weg, man fragt den Bürgermeister.
00:05:49: Massimo Dilemma, dann fragt man den Einzelhandelsverband Vorsitzenden.
00:05:53: Der sagt dann auch, alles schrecklich.
00:05:55: Dann fragt man noch einen Passanten, vielleicht auch eine Passantin.
00:05:58: Auch alles ganz schlimm, und das wäre die Geschichte gewesen.
00:06:02: Was hat unser Wolo gemacht?
00:06:04: Der Benedikt Dahlmann, der hatte sich gedacht,
00:06:06: na ja, es ist ja nicht die erste Stadt, der sowas passiert.
00:06:09: Hm, wem ist denn das auch schon mal passiert?
00:06:12: Und was haben die draus gemacht?
00:06:14: Welche Chance haben sie aus dieser Veränderung ergriffen?
00:06:18: Das ist ja schon mal geschischiert.
00:06:20: Das war meine komplett neue Perspektive.
00:06:22: Also es war nicht auf alles ist schlimm, alles ist Drama, Problem.
00:06:26: Sondern es war auf, kann auch eine Chance sein,
00:06:29: vielleicht wird es ja sogar besser.
00:06:31: Das war neu.
00:06:32: Ein tolles Format, das ich bei euch auch entdeckt hatte,
00:06:35: war ein Podcast über die Bahnstrecke.
00:06:39: Also das ist im Raum Stuttgart-Ulm, Augsburg-München, so ein Thema.
00:06:46: Es gibt verschiedene Optionen, wie Trassen gelegt werden,
00:06:49: im Zuge eines Ausbaus.
00:06:52: Und je nachdem sind verschiedene Akteure davon betroffen,
00:06:56: also ist es die Frau in ihrem Haus und sie kann kein anderes sich leisten.
00:07:03: Ist es der Mann, der eine Autowerkstatt tatsächlich betreibt
00:07:08: und die müsste dann weg?
00:07:11: Oder wen trifft es?
00:07:12: Und natürlich keiner möchte, dass diese Trasse
00:07:15: durch deren Haus, Arbeitsstelle, eine Försterin war, glaube ich, noch dabei.
00:07:21: Dann wäre das Waldgebiet betroffen und so weiter.
00:07:24: Und da gab es eine Aufarbeitung, wo alle mal abgeholt wurden.
00:07:29: Und was ich da am Ende mitgenommen hatte, war,
00:07:32: ich höre jetzt nicht nur von jeder Seite,
00:07:34: "Oh, das ist schlecht, das ist schlecht, das ist schlecht",
00:07:38: sondern egal, was wir machen, es wird jemanden treffen.
00:07:41: Und da steckt so eine komplexe Problematik dahinter, das abzuwiegen.
00:07:45: Da wurde noch das Thema Bürgerräte beleuchtet, zum Beispiel.
00:07:49: Und das fand ich auch sehr spannend,
00:07:51: das fand ich sehr konstruktiv und sehr anders erzählen.
00:07:54: Das war auch aus eurem Haus.
00:07:55: Es ist mir wirklich richtig im Kopf hängen geblieben zu dieser Thematik.
00:07:59: Das war ein Projekt eines Fellows der Deutschen Journalistenschule.
00:08:04: Wir haben da so ein Austauschprogramm,
00:08:07: wo immer wieder Absolventen der Deutschen Journalistenschule
00:08:10: in München zu uns in die Redaktion kommen
00:08:12: und die dann so ein Projekt machen.
00:08:14: Ich bin gefreut, dass das auch sehr konstruktiv angelegt war.
00:08:17: Wie gesagt, das ist ein schönes Beispiel.
00:08:20: Es ist einfach für manche Menschen eine Katastrophe,
00:08:23: wenn so eine Bahntrasse kommt in ihr Leben.
00:08:26: Und das ist alles andere als good news.
00:08:28: Aber indem wir diese Perspektiven darstellen,
00:08:31: einfach zeigen, was macht das mit den Menschen?
00:08:34: Was für eine Auswirkung hat das auf ihr Leben?
00:08:37: Und wirklich diesen Thema einfach Geist einhauchen,
00:08:42: dadurch wird es relevant und konstruktiv für die Menschen.
00:08:45: Sie können sich viel besser in die Lage der Einzelnen versetzen
00:08:48: und können einfach besser verstehen,
00:08:51: warum das für die Försterinnen ein anderes Problem ist
00:08:54: als für die Hausbesitzerinnen.
00:08:56: Und dieser Akkord in Erzählen, der macht es einfach so unglaublich spannend.
00:09:01: Jetzt haben wir über ein Aspekt gesprochen, den ihr anders macht.
00:09:06: Für dich als Schulleiterin, was hat sich denn so verändert
00:09:10: zwischen damals und heute sonst noch?
00:09:13: Wir haben schon ein bisschen angerissen,
00:09:15: als wir eine journalistische Ausbildung durchlaufen haben.
00:09:18: Übrigens nicht gemeinsam, sondern getrennt voneinander.
00:09:21: Das wär's aber gewesen. - Ja, das wär schön gewesen.
00:09:24: Du bist nah an den Schülerinnen dran.
00:09:28: Was hat sich denn so verändert?
00:09:31: Es hat sich natürlich ganz viel in der Branche geändert.
00:09:34: Ich denke, einer der wichtigsten Faktoren,
00:09:37: was ich aus sehr gut finde,
00:09:39: ist, dass die WOLUS von heute viel mehr partizipieren können.
00:09:42: Sie können viel früher Themen reinbringen, spielen,
00:09:47: sie können Leitartikel schreiben schon während der Ausbildung.
00:09:50: Sie dürfen Feedback geben, auch zu Texten und Beiträgen
00:09:55: von Redakteuren und Redakteuren.
00:09:57: Also, das ist wirklich auf Augenhöhe.
00:10:00: Man ist, weil man WOLU ist, nicht der Jüngste im Team.
00:10:03: Und damit ohne Rechte im Gegenteil,
00:10:05: dass man einen WOLU heutzutage in vielen gesunden Teams
00:10:08: als Bereicherung gesehen wird.
00:10:10: Weil die einfach die jüngere Perspektive reinbringen.
00:10:13: Weil die näher an den neuen Zielgruppen dran sind,
00:10:16: weil sie digit natives sind,
00:10:18: die Social Media wie eine Muttersprache drauf haben.
00:10:21: Und das hat sich total verändert.
00:10:24: Was auch neu ist, als wir beide volontiert haben,
00:10:27: da war es damals noch so,
00:10:29: da hat man als Jüngster im Team eigentlich immer
00:10:32: von den Alten gelernt.
00:10:34: Und die haben die Erfahrung und das Wissen,
00:10:37: um wie man es macht, wie man schon immer gemacht hat,
00:10:40: haben einen weitergegeben.
00:10:41: Heutzutage ist es eigentlich Reziprokeslern.
00:10:44: Die WOLUS haben auch Fähigkeiten und Talente,
00:10:48: die sie an die anderen im Team weitergeben.
00:10:52: Also nicht unbedingt die älteren, also auch andere,
00:10:55: dass sie sagen, gut, ich bin jetzt richtig gut im Real herstellen.
00:10:59: Das kann ich in die Redaktion einbringen.
00:11:01: Das macht mir keiner nach.
00:11:03: Das sind natürlich in den Teams auch Neuerungen.
00:11:06: Und das ist für manche langjährige Redakteurinnen oder Redakteur
00:11:10: natürlich auch komplett neu zu sehen.
00:11:14: Da ist jemand gerade mal drei Wochen dabei
00:11:16: und der kann etwas besser als ich.
00:11:18: Und da ist, glaube ich, auch wichtig für die Teams,
00:11:21: dass sie einfach sehen, das ist keine Bedrohung,
00:11:24: sondern eine Bereicherung.
00:11:25: Wenn man sich zusammentut, wenn man sagt,
00:11:28: die Digital Skills der Jungen und die Erfahrung der älteren,
00:11:33: die man nicht unbedingt googeln kann.
00:11:35: Wenn man das zusammentut, dann ist das eine jungenistische Superpower.
00:11:39: Gleichzeitig heißt es,
00:11:40: man hat ein Nachwuchsproblem im Journalismus.
00:11:43: Also egal, in welche Branche man schaut,
00:11:46: weil die machen eben Content Creation
00:11:49: und gehen dann über Social Media und machen ihr eigenes Ding.
00:11:52: Wie ist da so deine Einschätzung?
00:11:55: A, bestätigst du das?
00:11:57: Würdest du sagen, die Branche hat Nachwuchsproblem?
00:12:00: Und B, die wohlos, die bei euch sind?
00:12:05: Was schätzen die denn besonders, dass sie sagen,
00:12:08: nee, ich finde das total wichtig,
00:12:10: eine renommierte Medienmarke oder ein renommiertes Medienhaus
00:12:13: heranzutreten und dort zu lernen?
00:12:16: Also das Nachwuchsproblem ist da.
00:12:19: Das ist aber noch nicht so eklatant.
00:12:21: Natürlich macht der Fachkräftemangel
00:12:23: auch an der Medienbranche nicht halt.
00:12:24: Aber nicht zwangsläufig negativ sein muss,
00:12:27: weil, meiner Meinung nach, dadurch auch viel Innovation kommt.
00:12:30: Die Medienhäuser sich endlich mal hinsetzen müssen
00:12:33: und überlegen, wie können wir auch interessanter
00:12:35: für die neue Zielgruppe sein?
00:12:36: Was können wir tun, damit die Jungen bei uns wieder anfangen?
00:12:39: Oder sich mehr bewerben, was ja nicht nur für die Jungen gut ist,
00:12:43: sondern auch für die etablierten Teams.
00:12:44: Also Thema Wertschätzung, Kaltscher, Feedbackkultur.
00:12:48: Das ist in jedem Medienhaus mittlerweile
00:12:51: eines der Hauptgesprächsthemen.
00:12:53: War zu unserer Zeit überhaupt nicht da.
00:12:56: Also da war es wurscht, wenn ich hart genug war,
00:12:59: in der Branche sich durchzubeißen.
00:13:01: Der war halt Fehler am Platz.
00:13:04: Da hat man so viele Talente quasi unter den Teppich fallen lassen.
00:13:08: Das ändert sich zum Glück.
00:13:09: Wichtig ist, dass Medienhäuser sich anpassen,
00:13:13: dass sie neue Kanäle eröffnen für die Jungen,
00:13:16: dass sie einfach mal fragen, was braucht ihr eigentlich,
00:13:19: was können wir euch bieten?
00:13:21: Das ist total wichtig.
00:13:22: Und ich glaube, diese Teilhabe
00:13:25: ist ein ganz wichtiger Schlüssel.
00:13:26: Die wollen, die Wohlhose wollen,
00:13:28: im Grunde, um heute gar nicht so viel anderes,
00:13:30: als wir es damals wollten.
00:13:32: Nur uns hat man damals nicht so zugehört,
00:13:35: weil man musste ja nicht.
00:13:36: Weil wenn wir den Job nicht gemacht hätten,
00:13:37: wären noch 20.000 andere gewesen,
00:13:39: die ihnen wahrscheinlich für die Hälfte des Geldes
00:13:40: auch noch gemacht hätten.
00:13:42: Heutzutage ist es so, die wollen partizipieren,
00:13:45: die wollen mitgestalten,
00:13:47: die wollen Dinge verbessern, intern,
00:13:51: wie auch in Sachen Storytelling.
00:13:53: Die sind total ergeizig,
00:13:55: indem sie sich selber auch dauernd verbessern wollen.
00:13:58: Und was ich auch schön finde,
00:14:00: dass die so Gespür für die Relevanz ihres Berufes haben.
00:14:04: Also es geht ihnen gar nicht nur um den eigenen Spaß,
00:14:08: sondern sie wissen auch,
00:14:09: dass Journalismus einfach wahnsinnig wichtig
00:14:11: für die Gesellschaft ist.
00:14:12: Und dass es nicht nur um Geschichten erzählen geht,
00:14:15: sondern dass es um Geschichten erzählen
00:14:18: nach einem ethischen, moralischen Regelkompass geht.
00:14:22: Dass wir ein Pressecodex haben, an den wir uns halten,
00:14:24: dass wir ein Medienrecht haben,
00:14:26: an das wir uns halten, dass wir Standards haben,
00:14:30: die sauber sind.
00:14:32: Das ist elementar.
00:14:33: Und deswegen mein ich,
00:14:34: entscheiden die sich auch für uns als Medienunternehmen.
00:14:37: Und weil wir einfach auch viel Geld in die Ausbildung stecken.
00:14:39: Also sie kriegen von uns auch wirklich tolle Seminare.
00:14:44: Sie dürfen viel ausprobieren,
00:14:45: also haben viel Freiheiten, werden aber auch begleitet.
00:14:48: Also wir lassen sie jetzt nicht allein
00:14:50: in stürmischer See schwimmen.
00:14:51: Und es ist uns auch wichtig,
00:14:53: es ist mir wichtig, dass wir auch den Wohlungst zeigen.
00:14:56: Es geht uns nicht nur um den Journalisten
00:15:00: und den Content-Creator in dir,
00:15:02: es geht uns auch um den Menschen in dir.
00:15:04: Weil du sollst stark sein,
00:15:07: du sollst irgendwie gut ausgebildet sein,
00:15:11: Welt Fuß zu fassen. Und wenn es mal stürmisch wird oder wenn es mal rupig wird, dann bist
00:15:17: du auch nicht allein. Dann sind wir Profis da und wir geben dir Skills an die Hand, dass du auch
00:15:23: bei einem Shitstorm nicht einbrechst. Du hast es gerade schon gesagt, es kann auch rupig werden.
00:15:28: Der Beruf des Journalisten, der Journalistin hat sich ja auch geändert. Also damals bei mir
00:15:35: war es jetzt auch nicht so, dass jetzt alle gejubelt haben, dass jemand kommt, aber es war
00:15:39: schon was Besonderes. Da kommt jetzt jemand aus dem Radio vorbei und er macht ein Bericht über uns
00:15:44: und da wurde, war das schon sehr offen. Und heutzutage ist das ja auch so noch manchmal, aber es kann
00:15:53: genau auch aufs andere Ende des Spektrums gehen, dass du eben dich in Gefahr begibst, wenn du
00:15:59: journalistisch irgendwo unterwegs bist. Wir müssen hier mal kurz ein Disclaimer einwerfen, weil die
00:16:05: Lea und ich, wir kommen von einer Veranstaltung und sitzen bei mir zu Hause im Wohnzimmer und da
00:16:12: ist auch der Hund und der muss jetzt hier manchmal niesen. Also falls das jemand hört, es tut mir
00:16:17: leid, aber es ist auch sehr süß. Worum es mir geht, zurück zum Thema, ist, vermittelt ihr diese
00:16:27: Aspekte in der Ausbildung auch, hey, es kann gefährlich werden, weil zum Beispiel mir hat
00:16:32: damals niemand gesagt, du es könnte gefährlich werden, du könntest angegriffen werden, wenn wir
00:16:37: daran denken, Landtagswahlen, Cover-Ridge von Reporterinnen, zum Beispiel die dann sagen, sie
00:16:44: wurden rumgeschubst oder auf irgendwelchen Demos und so weiter. Ist das ein Aspekt auch bei euch,
00:16:50: Sicherheit und Journalismus? Also wir kümmern uns stark um mentale Gesundheit der Vullos. Jeder
00:16:58: Vullo bekommt bei uns einen Resilienz-Seminar von einer wunderbaren Referentin, die Journalistin
00:17:03: und Psychologin ist und die den Vullos auf der einen Seite zeigt, wie sie sich vor Stress schützen
00:17:11: können, wie sie sich vor heftigen Inhalten schützen können oder wie sie besser damit umgehen können,
00:17:17: wenn sie bei einem Termin waren, der einfach wie Kleister im Hirn klebt und du kriegst die Details
00:17:23: nicht mehr raus. Also jetzt gerade zum Beispiel Gerichtsprozesse mit Details von häuslicher Gewalt
00:17:28: oder wenn du irgendwie bei einem Verkehrsunfall bist und dann ist da jemand gestorben, das macht
00:17:32: natürlich was mit dir, irgendwie wenn du da vor Ort bist und drüber schreiben musst. Aber natürlich
00:17:37: geht es auch darum, wie wir sie schützen ein Stück weit oder ihnen helfen, sich einfach einen
00:17:42: dickeren Schutzmantel überzustreifen in Sachen Shitstorms. Wir kriegen diesen Hass im Netz,
00:17:48: den kriegen wir leider nicht mehr raus, den kriegen wir nicht mehr weg. Also ich wünschte,
00:17:53: es wäre möglich, aber das wird nicht so sein. Durch KI ist es leider möglich, dass noch mehr
00:17:57: Hass und Hetze verteilt wird. Deswegen bleibt uns nichts anderes übrig, einfach den Vullos-Techniken
00:18:03: beizubringen. Dass wenn ihnen das mal passiert, das ist ja jetzt auch nicht in einer Tagesordnung,
00:18:08: aber wenn ihnen das mal passiert, wie sie dann einfach besser damit umgehen können und dass
00:18:12: einfach dann nicht so tief geht. Was physische Angriffe betrifft, sind wir auf dem Land hier im
00:18:20: Großen und Ganzen noch relativ verschont geblieben. Also es gab auch schon Vorfälle in einer Redaktion,
00:18:26: wo Kollegen angegriffen wurden. Das war aber dann kein Volo. Es ist ein Thema, wir weisen darauf hin,
00:18:33: wenn jetzt zum Beispiel eine Demonstration ist, wie man sich schützen kann, was es für Sicherheits-
00:18:40: checks gibt und so weiter. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich das ganz oben aufs Curriculum stelle,
00:18:46: weil das wäre eine False Balance. Also es ist jetzt nicht so, dass man Angst haben muss, wenn man
00:18:50: Journalist irgendwie in einer lokalen Redaktion in unserem Verbreitungsgebiet ist. Ich glaube,
00:18:55: mit konstruktiven Dialog kann man auch viele Aggressionen abschwächen und wieder ins Gespräch
00:19:01: kommen. Deswegen ist es total wichtig, dass die das lernen. Die Awareness ist da. Man muss darüber
00:19:06: reden. Gerade im Osten Deutschlands. Also ich habe so Volo-Betreuer-Netzwerke, mit denen ich mich auch
00:19:13: austausche. Da ist das Thema natürlich nochmal eine Spurgröße. Also wo die Presse oder Journalisten
00:19:19: als Feind gesehen werden, was mich sehr, sehr traurig macht. Weil ich immer wieder sehe, wir haben
00:19:26: so eine bunte Medienlandschaft in Deutschland und das ist meiner Meinung nach ein ganz,
00:19:30: ganz großer Schatz und es ist uneinentlich wichtig, dass es Menschen gibt, die diese Vielfalt als
00:19:35: Bedrohung sehen und nicht als Möglichkeit neue Perspektiven zu erfahren. Das ist einfach wirklich
00:19:46: bedrückend. Ihr habt ja auch eine begrenzte Anzahl an Plätzen bei euch in der Schule. Also früher war
00:19:56: das der NC, der da gegriffen hat. Vielleicht noch das ein oder andere Praktika, das man hat haben
00:20:04: sollen. So war das bei mir. Nach welchen Kriterien werden heute, zumindest aus deiner Sicht bei euch,
00:20:11: die Menschen ausgesucht, die den Nachwuchs im Journalismus bilden? Also Abinoten sind mir
00:20:18: wurscht. Also ganz klar, Abinoten sind mir total legal. Es braucht doch niemanden, eine ellenlange
00:20:25: Praktikumsliste, um sich bei uns zu bewerben oder zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
00:20:30: Das meiner Meinung nach in der Vergangenheit auch völlig falsch gelaufen in der Medienbranche. Da
00:20:35: war es wirklich so, wie du gesagt hast, entweder Studienabschluss, manche sogar nur mit Master und
00:20:41: dann noch mindestens 20 Praktika und so weiter. Und die Folge dessen, wir haben absolut nicht diverse
00:20:48: Newsrooms. Meistens sind Kinder von Eltern, die sich Praktika leisten konnten und ein Studium
00:20:54: Journalisten geworden. Und wer diese Eltern nicht hatte, hat dann in die Röhre geguckt und ja,
00:21:00: das zeigt jetzt einfach, dass die Newsrooms absoluten Aufholbedarf haben in Sachen Diversität,
00:21:08: in Sachen kulturellen Background. Und deswegen bin ich sehr froh, dass die Branche mittlerweile
00:21:13: einsichtig ist und gesehen hat, nein, man braucht kein Master und auch kein Bachelor und auch
00:21:18: kein Doktortitel. Man braucht gar kein Studium mehr. Also die meisten Medienhäuser, die ich
00:21:22: kenne, haben Studium nicht mehr als Voraussetzung, um zu volontieren. Alle freuen sich über
00:21:28: Querinsteiger. Also wer vorher eine komplett andere Ausbildung gemacht hat oder auch etwas
00:21:34: studiert hat, was nicht geisteswissenschaftlich ein Background hat, sondern von mir aus Forstwissenschaften
00:21:40: oder Physik oder so was, ja. Die werden mit Kusshand genommen. Da hat sich zum Glück viel getan.
00:21:45: Noch, es fühl mich ganz überallt hat, wenn ich diese Frage stelle, aber arbeitet ihr mit
00:21:51: Assessment-Centern? Nein, wir machen Kenn-Lern. Also ich suche auch nicht die Edelfedern,
00:21:57: die sich an uns wenden und sagen und jetzt hier bin ich, ich kann schon so toll schreiben.
00:22:02: Von meinem Ansatz ist er, ich suche gute Typen, Persönlichkeiten, die einfach interessant sind,
00:22:08: die neugierig sind auf andere Menschen, die gerne Geschichten erzählen wollen, die lebenslanges
00:22:14: Lernen mögen, die kommunikativ sind und denen bringen wir dann das Handwerk des Journalismus bei.
00:22:23: Wichtig ist natürlich schon, dass jemand schon mal erste Gehversuche gemacht hat. Also ein Praktikum
00:22:30: mal in einer Lokalredaktion, wenn man sich bei uns bewirbt, ist mir schon wichtig, weil ich dann
00:22:34: einfach weiß, die Person weiß, was sie erwartet, weil das Bild von Journalismus, was man im Kino
00:22:38: oder im Fernsehen sieht und das, was die Realität ist, das ist komplett gegensätzlich. Ein anderes
00:22:46: Thema ist Nachwuchsabwerben. Also quasi, wenn die bei euch die Journalisten Schule durchlaufen
00:22:53: haben und gut sind, dann möchtet ihr ja auch gerne behalten. In einer vorherigen Folge mit
00:22:59: Jörg Schrempel ging es da, also er ging es insbesondere um Radio. Er meinte, sie bauen sehr
00:23:05: oft Talente auf und dann werden die Abgeworben von Medienhäusern, die mehr Budget haben oder
00:23:12: sonstiges und deswegen würde er sich wünschen, dass es andere Modelle gäbe, zum Beispiel in der
00:23:18: Ablöse, so wie im Fußball hat er in der damaligen Folge gesagt. Verlinke ich auch gern. Wie siehst
00:23:26: du das? Es wäre jetzt natürlich komisch, wenn du sagst, ja, ja, die kommen zu uns in die
00:23:30: journalistische Schule und dann sollen sie gehen. Ihr wünscht euch ja sicherlich auch, dass die bleiben,
00:23:36: aber so wenn du auf den Markt schaust, wenn dann jetzt die renommierten Zeitschriften anklopfen,
00:23:43: keine Ahnung, die Süddeutsche, der Spiegel, wie sie alle heißen und sagen, hey, dieses
00:23:50: Konstruktive und was da die Lehrer so treibt in Augsburgs, finden wir euch auch ganz gut. Wie
00:23:56: geht es dir da mit so einer Situation, mit so einem Wettbewerbsmarkt, weil Fachkräftemange,
00:24:03: weil Konkurrenz, weil junge Talente braucht jeder? Den Witz mit den Ablösen summe reiß ich auch
00:24:11: manchmal. Ich freue mich total für die jetzige Generation junger Journalisten,
00:24:26: dass dieser Arbeitsmarkt einfach so abartig agil ist. Ja, es ist irre. Es ist wirklich total irre,
00:24:32: was es da für Möglichkeiten gibt und das freut mich total für die. Und wenn jemand ein Angebot
00:24:38: bekommt von einem Traummedienunternehmen, wo die Person schon immerhin wollte, dann sage ich,
00:24:42: jo, gratulation, take it, wer glücklich. Oder wir müssen halt einfach zeigen, gut,
00:24:49: gehst dahin oder wir bieten dir eine Alternative an. Das ist für Medienunternehmen mittlerweile
00:24:55: auch eine neue Situation. Es geht heutzutage nicht nur darum, wohllos zu finden, zu auszubilden
00:25:02: und zu befähigen, sondern auch darum, sie zu halten. Und das ist wirklich die große Herausforderung.
00:25:09: Aber dieses Nachhaltigen der Ausbildung ist mir besonders wichtig, weil wir kennen die Menschen,
00:25:15: wir haben sie ausgebildet. Und da ist es natürlich auch neurologisch, dass wir sie als
00:25:20: Menschen und als Journalisten behalten wollen. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch so,
00:25:26: nur weil jemand mal geht, heißt es ja nicht, dass er nicht mehr zurückkommen muss. Von daher,
00:25:30: in Kommunikation bleiben, Türen offen halten, zeigen, bis jederzeit wieder willkommen,
00:25:38: grandtäufig in meinen Volo-Netzwerken, das so höre häufig ist, so die Leute gehen dann nach,
00:25:44: nochmal da nach Berlin, Hamburg und wenn sie dann Familie kriegen, dann kommen sie wieder zurück
00:25:47: in die Heimat oder so. Natürlich gibt es auch Locations, die sind dann halt schwerer zu besetzen.
00:25:53: Also wenn man jetzt zum Beispiel Stadtmensch ist und es ist nur eine Stelle irgendwo auf dem Land
00:26:00: frei, man will da aber jetzt gerade gar nicht hin. Früher hat man sich gedacht, gut, dann mache ich
00:26:05: das jetzt zwei Jahre und dann schaue ich mal, wo noch mal eine Stelle frei wird. Das ist heute
00:26:09: anders. Heutzutage sagt man, okay, passt mir nicht, aber ich habe noch drei andere Angebote an der
00:26:14: Hand. Ja, dann ist es halt schwierig, da für Leute fit zu finden. Auf der anderen Seite haben wir
00:26:18: dadurch uns auch wieder angepasst und haben uns überlegt, gut, wenn wir für eine Lokalredaktion
00:26:25: in the middle of nowhere kein Volo finden, der da auf Dauer bleiben möchte, dann suchen wir doch
00:26:31: einfach mal Menschen, die da leben, vernetzt sind, Kind in der Schule haben, kleines Häuschen gebaut
00:26:36: haben, im Sportverein sind und bringt den Journalismus bei. Und so ist eigentlich die Idee mit dem
00:26:42: Teilzeitvolo entstanden, dass ich gesagt habe, gut, das gibt auf dem Land wahnsinnig viele Mütter,
00:26:47: die eine gute Ausbildung haben, die, wenn das Kind im Kindergarten oder in der Schule ist, eine gewisse
00:26:53: Zeit am Tag haben, um sich weiterzubilden, um eine Ausbildung zu machen. Warum befähigen wir die
00:26:58: nicht zu professionellem Storytelling? Und das haben wir jetzt mal angefangen und es läuft gut.
00:27:03: Eine andere Sache, die du mit der Journalisten Schule verfolgst, ist ein neues Projekt,
00:27:11: da geht es um Peer Groups, da geht es um Volontäre und Volontärinnen, die in Schulen gehen. Magst du
00:27:19: darüber noch was erzählen? Ja, das ist unser neues Baby und zwar nicht nur das alleinige der
00:27:24: Augsburger Allgemeinen, sondern ich bin ein großer Fan von Kollaboration, Teamarbeit ist übrigens
00:27:30: eine der Futureskills von Journalistinnen und Journalisten. Die Zeit der Einzelkämpfer ist
00:27:34: echt vorbei. Wir haben also vier bayerische Zeitungsverlage, also die Allgeuerzeitung,
00:27:41: die Augsburger Allgemeine, die Meinpost und der Verlagende in Bergerpresse. Wir haben eine Förderung
00:27:46: gewonnen, also die Futureskillsförderung und können mit diesem Geld unsere Volontärinnen und
00:27:53: Volontäre zu Medienkompetenz und Demokratie Botschafter*innen ausbilden, werden die in Kontakt
00:27:59: mit Schülerinnen und Schülern bringen, um über Demokratie, über Disinformation, über Faktenchecks,
00:28:07: die Macht von Bildern, Debattenkultur und solche Themen zu sprechen. Und klar gibt es schon ganz
00:28:13: viele Schulprojekte im ganz Deutschland, was der neue Ansatz da einfach ist, dass es wirklich,
00:28:18: wie du gesagt hast, Peer to Peer, also dass die Jungen mit den Jungen ins Gespräch kommen und sich
00:28:24: über Demokratie austauschen, über Mediennutzung. Wir geben unsere Profiskills im Grunde genommen an
00:28:31: die Jungen weiter, egal ob die Journalistin werden wollen. Es geht einfach darum, dass die in einer
00:28:37: Medienwelt in der mittlerweile ja nicht nur Qualitätsjournalismus unterwegs ist, sondern wo es
00:28:43: auch Desinformationskampagnen gibt, wo eine Menge Lügen verbreitet werden über Social Media,
00:28:51: die Menschen manipuliert werden. Da wollen wir die Jungen befähigen, da einfach besser durchzublicken
00:28:57: und weniger auf Lügen reinzufallen. Das Ganze nennen wir Wullo Band der Demokratie. Das werden
00:29:03: wir verfolgen, wie das klappt. Vielleicht sehen wir uns dann nochmal hier in diesem Podcast.
00:29:08: Für diesen Moment würde ich sagen vielen, vielen Dank, dass du mit uns ein bisschen auf den
00:29:13: Nachwuchs im Journalismus geschaut hast. Danke für die Einladung. Das war's für heute von den
00:29:20: Innovation Minutes mit Lea Thies, mir und natürlich dem Hund Loli, den ihr vielleicht auch im Hintergrund
00:29:28: gehört habt. Ich hoffe, die Folge hat dir Einsicht verschafft. Was bedeutet eigentlich für dich
00:29:34: Nachwuchs im Journalismus? Wie geht's euch und dir im Medienhaus damit, wenn ihr Nachwuchs sucht?
00:29:41: Mein Name ist Sabrina Harper und wie bei jeder Folge wünsche ich dir am Ende viel Erfolg bei allem,
00:29:49: was du tust. Das waren deine Innovation Minutes direkt aus dem Media Lab Bayern. Du willst mehr?
00:29:58: Dann besuch uns auf media-lab.de und starte dein eigenes Projekt. Last but not least. Dieser
00:30:06: Podcast ist möglich, weil wir tolle Unterstützer und Unterstützerinnen haben. Besondere Dank geht
00:30:11: an die Staatskanzlei Bayern, die Bayerische Landeszentrale für neue Medien, BLM und natürlich an meine
00:30:17: Kollegen und Kolleginnen in der Medien Bayern.
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